Ärzteschaft

Großteil der Pflegeheime nicht ausreichend digital

  • Dienstag, 2. September 2025
Eine Pflegekraft dokumentiert ihre Arbeit auf einem Tablet. /picture alliance, Bernd Thissen
Eine Pflegekraft dokumentiert ihre Arbeit auf einem Tablet. /picture alliance, Bernd Thissen

Hamburg – Die Digitalisierung der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Deutschland geht nur schleppend voran. Laut einer Erhebung der DAK-Gesundheit sind bislang rund 70 Prozent der etwa 32.000 Einrichtungen nicht an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen, obwohl die Anbindung seit Juli verpflichtend ist.

Außerdem zeigt die Auswertung: Die Einrichtungen haben aus dem Förderprogramm für die digitale und technische Ausstattung nur knapp 40 Prozent der Mittel abgerufen. „Es muss nun analysiert werden, weshalb die Abrufquote weiterhin eher niedrig ist und wie sich die Hürden für die Pflegeeinrichtungen bewältigen lassen“, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm.

Aktuellen Zahlen zufolge sei bisher etwa ein Drittel der Pflegeeinrichtungen im Verzeichnis der Gematik registriert. Den elektronischen Institutionsausweis (SMC-B) hätten 63 Prozent beantragt. Dies ist der erste Schritt für eine Anbindung an die TI.

„Eine intensivere Begleitung und passgenauere Lösungen sind insbesondere für die kleineren Pflegeeinrichtungen auf ihrem Digitalisierungsweg dringend erforderlich. Im kommenden Jahr wird etwa die vollelektronische Abrechnung der pflegerischen Leistungen zwingend vorgeschrieben. Ohne TI-Anbindung drohen hier massive Abrechnungsprobleme“, warnte Storm.

Gefördert werden können bis zu 40 Prozent der durch die Pflegeeinrichtung verausgabten Mittel. Das ermöglicht Zuschüsse bis zu maximal 12.000 Euro. Storm appellierte an die Politik, den Zugang zu den Fördermitteln zu vereinfachen.

„Neben einer Refinanzierung, die Pflegeeinrichtungen, Versicherte und Pflegebedürftige nicht zusätzlich belastet, bedarf es Informations- und Unterstützungskampagnen, die eine breite Aufklärung ermöglichen und sicherstellen, dass auch kleinere Einrichtungen davon profitieren“, betonte der DAK-Chef.

hil

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