Gründung telemedizinischer Behandlungszentren angeregt

Berlin – Der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV) regt an, sogenannte „Telemedizinische Versorgungszentren“ (TMVZ) als neuen Leistungserbringer in der Regelversorgung zu etablieren.
„Die Pandemie hat eindrücklich belegt, dass ärztliche Beratungen, Diagnosestellungen, Behandlungen sowie Nachsorge für eine Vielzahl an Indikationen telemedizinisch und damit ortsunabhängig erbracht werden können“, argumentiert der Verband.
Gleichzeitig sei jedoch deutlich geworden, dass dieses Potenzial noch nicht ausreichend gehoben worden sie. Die Vorteile für eine bedarfsgerechte Versorgung – sowohl für städtische als auch ländliche Regionen – „bleiben aktuell limitiert“, so die Bewertung des SVDGV.
Mit den TMVZ will der Verband nun einen neuen Leistungserbringer einführen. Die Zentren sollen ärztlich geleitete Einrichtung bilden, in der mehrere Ärzte als Angestellte oder Vertragsärzte tätig sind.
„Dies gilt ebenfalls für die ärztliche Leitung, die in medizinischen Fragen weisungsfrei bleibt“, heißt es in einem Positionspapier des Verbandes. Dabei sollte ein TMVZ ausschließlich Ärzte solcher Fachgebiete anstellen, die fachspezifisch telemedizinische Versorgung erbringen können.
Das TMVZ könnten laut dem SVDGV auch eine Triagefunktion erfüllen: Die Patienten könnten zielgerichtet telemedizinisch beraten und behandelt werden oder aber zu einer ambulanten beziehungsweise stationären Behandlung weitergeleitet werden.
„Das TMVZ entlastet damit die Ärzteschaft vor Ort, die weiterhin für physische (nicht telemedizinisch erbringbare) Leistungen essenziell bleibt“, heißt es in dem Papier.
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