Grünes Licht für High-Tech-Mikroskopie in Hamburg
Hamburg – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die Anschaffung von fünf Kryo-Elektronenmikroskopen für das Centre for Structural Systems Biology (CSSB) in Hamburg mit 15,6 Millionen Euro unterstützen. Von den neun am CSSB beteiligten Forschungseinrichtungen werden vor allem die Universität Hamburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) die Geräte nutzen und sich dabei hauptsächlich infektionsbiologischen Fragestellungen widmen.
„Es handelt sich dabei um eines der revolutionärsten mikroskopischen Verfahren in der Wissenschaft, die es uns nun ermöglicht, molekulares Leben sprichwörtlich zu beobachten. Dies ist notwendig, um die Grundlagen von einer Vielzahl von Krankheitsverläufen zu ergründen und zu verstehen“, erläuterte Thomas Marlovits, Leiter des Instituts für Struktur- und Systembiologie im UKE.
Mit den Mikroskopen lassen sich biologische Strukturen auf molekularer Ebene dreidimensional abbilden. Die Wissenschaftler wollen so die komplexen molekularen Strukturen und Funktionsweisen von Erregern und ihre Wechselwirkungen mit Wirtzell-Komponenten wie Proteinen und Membranen untersuchen. Dazu werden die Moleküle entweder isoliert untersucht oder als Teil des Krankheitserregers.
In der Kryo-Elektronenmikroskopie werden die Proben zuerst sehr schnell eingefroren und dann elektronenmikroskopisch untersucht. „Der Vorteil ist, dass durch das sehr schnelle Einfrieren die Molekülstruktur bis zum atomaren Bereich in ihrer natürlichen Form erhalten bleibt und somit strukturell unverändert studiert werden kann“, erläuterte Kay Grünewald vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Hamburg und dem Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie.
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