Gute Noten für die Weiterbildung in Westfalen-Lippe
Münster – Knapp 80 Prozent der Mediziner, die derzeit eine Facharztweiterbildung Westfalen-Lippe absolvieren oder diese vor kurzem abgeschlossen haben, würden ihre Weiterbildungsstätte weiterempfehlen. Das berichtet die Ärztekammer des Landesteils. An der Evaluation nahmen 3.414 Ärzte teil, das entspricht einer Teilnahmequote von rund 50 Prozent. „Die große Resonanz beweist, wie wichtig unserem medizinischem Nachwuchs eine optimale Vorbereitung auf die Facharzt-Tätigkeit ist“, sagte der Kammerpräsident Theodor Windhorst.
Die Ergebnisse der Evaluation zeichneten „ein realistisches Bild der Weiterbildung mit Licht und Schatten“, so der Kammerpräsident. Besonders zufrieden seien die jungen Ärzte mit der Wertschätzung durch ihre Weiterbilder und dem jeweiligen Betriebsklima. Die Hälfte der Teilnehmer bewertete Letzteres mit „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“.
Defizite in der Organisation der Weiterbildung
Auch die Vermittlung von fachspezifischem Wissen und Kenntnissen in der berufsübergreifenden Zusammenarbeit, beispielsweise mit dem Pflegepersonal, wurden überwiegend positiv betrachtet. Dahingegen fanden 40 Prozent die Organisation der Weiterbildung durch die betreuenden Ärzte höchstens „weniger gut“. Viele Weiterbilder hätten in Sachen „Weiterbildungsplan“ und „Weiterbildungsgespräch“ Defizite.
Windhorst betonte, dass die Gremien der Ärztekammer die anonymisierten Ergebnisse weiterbearbeiten würden: „Wo nötig, wird es einen konstruktiven Dialog geben“, kündigte er an. Die Weiterbildungsstätten erhielten als Handlungsanregung individuelle Bewertungsberichte, in denen sie mögliche Defizite und bereits bestehende Stärken nachlesen könnten.
Fachspezifische Kenntnisse und der Umgang mit Notfallsituationen sind wichtig
An der vorangegangenen Evaluation der Weiterbildung 2009 und 2011 beteiligten sich 36 beziehungsweise 44 Prozent der Ärzte in Weiterbildung. Erstmals hatten die Befragten diesmal die Möglichkeit, bestimmte Aspekte ihrer Weiterbildung hinsichtlich deren Wichtigkeit einzuschätzen.
Die Antworten dokumentieren laut der Kammer, dass den Ärzten in der Weiterbildung die Vermittlung fachspezifischer Kenntnisse und der Umgang mit medizinischen Notfallsituationen besonders wichtig ist. „Als weniger wichtig für ihre Weiterbildung erachten die antwortenden Ärzte vor allem den Umgang mit bürokratischen Aufgaben“, hieß es aus der Kammer.
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