Gute Patientenkommunikation braucht Zeit
Münster/Berlin – Auf die strukturellen Voraussetzungen für eine gute Kommunikation mit den Patienten hat die Ärztekammer Westfalen-Lippe hingewiesen. „Die sprechende Medizin erfordert vor allem ärztliche Sprechzeit“, schreibt Kammerpräsident Theodor Windhorst in der aktuellen Ausgabe des Westfälischen Ärzteblattes.
Aber häufig könne sich der Arzt seinem Patienten aufgrund von Sachzwängen und vorgegebener budgetierter Zeit nicht ausreichend widmen. Dabei sei genügend Zeit eines der wichtigsten Instrumente, die der Patient von seinem Arzt erwarte. Diese sei aber in vielen Praxen oft nicht mehr vorhanden.
„Dass Zuwendungs- und sprechende Medizin definitiv nicht adäquat honoriert werden, ist ein weiteres Thema. Alle Budgets konterkarieren die Notwendigkeit, sich Zeit für Patienten zu nehmen“, kritisiert Windhorst. Zwar verfügten die Patienten nicht zuletzt durch das Internet über immer mehr Möglichkeiten, sich zu Gesundheitsthemen zu informieren.
Aber auch in Zeiten von Dr. Google und hunderttausender Gesundheits-Apps sei Zuwendung nicht zu ersetzen, so der Kammerpräsident. Andernfalls leide das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. „Dieses Vertrauen verdient besonderen Schutz. Es ist der Katalysator, mit dem aus Gesundheitsinformation Gesundheitswissen wird“, betonte der westfälische Ärztepräsident.
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