Haderthauer: Gesetz zur genitalen Verstümmelung überfällig
München – Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) hat den Bundestag aufgerufen, endlich ein Gesetz gegen die genitale Verstümmelung von Frauen zu erlassen. Sie könne nicht verstehen, warum drei Jahre nach einem entsprechenden Entwurf des Bundesrates noch nichts passiert sei, sagte Haderthauer gestern in München.
„Jeden Tag kommen neue Opfer hinzu - wir dürfen nicht länger abwarten.“ Nach Schätzungen der Frauenrechtsorganisation „Terres des Femmes“ leben in Deutschland mehr als 24.000 von Genitalverstümmelung betroffene Frauen. Weiteren 6.000 Frauen drohe ein solcher Eingriff.
Um Täter konsequent bestrafen zu können, plädierte Haderthauer dafür, die gesetzliche Verjährung der Strafbarkeit bis zum 18. Lebensjahr der Opfer ruhen zu lassen. Es reiche nicht, dass diese Fälle unter Umständen schon jetzt als gefährliche Körperverletzung bestraft werden könnten.
„Die genitale Verstümmelung von Frauen ist eine der brutalsten Menschrechtsverletzungen überhaupt.“ An den physischen und psychischen Folgen litten Betroffene oft ihr ganzes Leben lang. Haderthauer äußerte sich zum Welttag gegen die weibliche genitale Verstümmelung, der am 6. Februar begangen wird.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: