Vermischtes

Häufiges Sodbrennen ärztlich abklären

  • Mittwoch, 21. Mai 2014

Berlin – Die Refluxerkrankung hat sich in den vergangenen 40 Jahren von einem eher seltenen Phänomen zu einem der häufigsten Probleme der Gastroenterologie entwickelt. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Ein wesentlicher Grund dafür sei häufigeres Über­gewicht und Adipositas.

„Reflux, also der Rückfluss von Magensaft hin zur Speiseröhre, ist bis zu einem gewissen Grad normal, insbesondere nach dem Essen“, erklärte Joachim Labenz, Chefarzt der Fachabteilung für Innere Medizin des Jung-Stilling-Krankenhauses in Siegen. Er arbeitet derzeit an der Neuauflage der DGVS-Leitlinien zur „Gastroösophagealen Reflux­krankheit“ mit.

Übergewichtige Patienten sollten auf jeden Fall abnehmen
Ärzte raten übergewichtigen Patienten laut der Fachgesellschaft richtigerweise oft zur Gewichtsreduktion, um die Beschwerden zu lindern. Andernfalls sei es oft nötig, die Säureproduktion im Magen medikamentös zu senken. Hierdurch ließen sich auch Folgen wie Entzündungen der Speiseröhre vorbeugen.

Nur in Ausnahmefällen sollten Ärzte und Patienten laut der DGVS eine Operation in Betracht ziehen. „Wie alle Operationen ist die Fundoplicatio nicht frei von Risiken“, so Labenz.

Bei starken Refluxbeschwerden in jedem Fall an einen Facharzt wenden
Menschen mit starken Refluxbeschwerden sollten sich in jedem Fall an einen Facharzt wenden, empfiehlt die DGVS. Durch eine Spiegelung der Speiseröhre könne der Gastroenterologe Schäden entdecken, die der stark saure Magensaft möglicherweise bereits verursacht habe, sagte Christian Trautwein, Sprecher der DGVS aus Aachen.

Bei etwa 30 Prozent der Patienten sei die Speiseröhre entzündet. Blutungen, Geschwüre und Veränderungen der Schleimhaut könnten die Folge sein. Im schlimmsten Fall entwickelt sich ein Refluxkarzinom. „Glücklicherweise sind solch schwere Komplikationen selten“, so Trautwein.

hil

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