Vermischtes

Hamburger Apotheke als Zentrale für Abrechnungsbetrug ermittelt

  • Donnerstag, 23. April 2009

Hamburg – Eine Hamburger Apotheke ist offenbar über Jahre die Zentrale eines professionellen Abrechnungsbetrugs gewesen. Am Mittwoch durchsuchten Ermittler die verdächtige Apotheke sowie Büroräume, Wohnungen sowie eine Arztpraxis in Hamburg, Hannover und im niedersächsischen Landkreis Stade, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstag mitteilte. Allein der bisher festgestellte Schaden betrage mehrere Hunderttausend Euro.

Die Inhaberin der Apotheke geriet durch die Anzeige einer Krankenkasse bei der Polizei im Juli 2008 ins Visier der Ermittler. Bei einer Überprüfung hatten die Mitarbeiter der Krankenkasse festgestellt, dass Verordnungen eines Arztes aus Hannover regelmäßig über diese Apotheke in Hamburg-Eimsbüttel abgerechnet worden waren.

Die Ermittlungen erhärteten dann den Verdacht, dass Ärzte aus dem gesamten Bundesgebiet der Apothekerin seit mindestens vier Jahren unberechtigt Verordnungen zugesandt hatten. Die Frau soll auf den Formularen jeweils den Verkauf eines in Deutschland zugelassenen Fertigarzneimittels vermerkt haben. Damit machte sie den Erstattungsanspruch gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen geltend. Den Ärzten sei jedoch im Auftrag der Apothekerin ein preisgünstigeres, in Deutschland nicht zugelassenes Arzneimittel einer niederländischen Apotheke geliefert worden.

Diese Arzneimittel stimmten zwar in Menge und Wirkstoff mit den verschriebenen Medikamenten überein, waren aber in Deutschland weder zugelassen noch erstattungsfähig. Darüber hinaus besitzt die Apotheke keine Versandhandelserlaubnis. Bei ihren Durchsuchungen stellten die Ermittler zahlreiche Unterlagen und Datenträger sicher. © ddp/aerzteblatt.de

hil

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