Hamburger Pflegekräfte arbeiten häufig in Teilzeit

Hamburg – Die Mehrheit der Frauen und Männer, die in Hamburg in der Altenpflege arbeiten, haben keine Vollzeitstellen. Dies ergab eine Auswertung durch den Verband der Ersatzkassen (vdek). Danach sind rund 58 Prozent der Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen geringfügig beschäftigt oder arbeiten in Teilzeit.
Zudem ergab die Auswertung, dass rund 40 Prozent der Pflegekräfte von ambulanten Diensten und Pflegeeinrichtungen 50 Jahre oder älter sind. „Um die Pflege in Hamburg zukunftsfest zu gestalten, muss zuallererst dafür gesorgt sein, dass genügend gut ausgebildete Pflegekräfte zur Verfügung stehen“, sagte Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg.
Darüber hinaus sei es wichtig, dass sie möglichst lange in ihrem Beruf arbeiteten und aus Teilzeit aufstocken könnten.Dazu brauche es gute Arbeitsbedingungen, eine verbesserte Bezahlung und als Zukunftsthema auch digitale Unterstützung.
Allerdings sorge besonders in der stationären Altenpflege die verbesserte Bezahlung der Mitarbeiter jetzt schon für steigende Kosten. Damit wachse derzeit auch die finanzielle Belastung eines Pflegebedürftigen. So müssen laut Herbst in Hamburg Pflegebedürftige durchschnittlich 1.974 Euro für einen Pflegeheimplatz bezahlen – der Bundesdurchschnitt liegt bei 1.891 Euro.
„Wir müssen weiter darüber debattieren, wie die steigenden Belastungen aufgefangen beziehungsweise begrenzt werden können“, sagte die Leiterin der vdek-Landesvertretung. Das gehe alle an.
„Wir brauchen einen Steuerzuschuss für versicherungsfremde Leistungen in der sozialen Pflegeversicherung und einen Finanzausgleich zwischen ihr und der privaten Pflegeversicherung“, so Herbst. Außerdem werde es Zeit, dass die Bundesländer die Investitionskosten stärker fördern.
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