Hantavirus-Erkrankungen in Hessen rasant gestiegen
Wiesbaden – Die Zahl von Hantavirus-Infektionen in Hessen ist sprunghaft gestiegen. Im laufenden Jahr sind bereits 90 Fälle registriert worden, im gesamten Vorjahr waren es nur neun, wie das Sozialministerium gestern in Wiesbaden mitteilte.
Grund für den Anstieg ist, dass sich die Rötelmaus als vorrangiger Virus-Überträger dank des guten Nahrungsangebots im Winter und günstigen klimatischen Bedingungen besonders gut vermehrt hat. Es gibt immer wieder Jahre mit mehr oder geringeren Fällen von Hantaviren. Ansteckungen sind meldepflichtig. 2015 gab es 59, in den beiden Jahren zuvor je weniger als zehn Fälle und 2012 sogar 126 Fälle.
Die Erkrankung verläuft bekanntermaßen je nach Virustyp unterschiedlich, meist treten wie bei einem schweren grippalen Infekt Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und manchmal auch Bauchschmerzen und Durchfall auf. Im schlimmsten Fall kann es zu Nierenversagen kommen.
Anstecken kann sich der Mensch auf mehreren Wegen: über virushaltigen Staub oder Tröpfchen, durch die Berührung infizierter Nagetiere beziehungsweise deren Kot oder durch einen Biss. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sowie eine Ansteckung über Haustiere findet laut Robert-Koch-Institut „wahrscheinlich nicht statt“.
Um sich zu schützen, raten Gesundheitsexperten zu Vorsichtsmaßnahmen. Bei Arbeiten in Räumen oder Umgebungen, wo sich die Mäuse aufhalten könnten, sollten Handschuhe und Mundschutz getragen werden. Dies gilt zum Beispiel bei Gartenarbeiten oder beim Aufräumen des Dachbodens.
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