Hartmannbund mahnt bessere Arbeitsbedingungen für Klinikärzte an
Berlin – Angesichts der moderaten Tarifabschlüsse für Klinikärzte hat der Hartmannbund die Arbeitgeber davor gewarnt, umgehend wieder zur Tagesordnung zurückzukehren. „Von den drängenden Problemen ist durch die erzielten Einigungen nicht ein einziges wirklich strukturell gelöst“, unterstrich Verbandschef Klaus Reinhard. Er rechnet in den kommenden Jahren mit einem zunehmenden Ärztemangel und forderte strukturelle Verbesserungen im Arbeitsalltag stationärer Mediziner.
Die Anhebung des Nachtzuschlages bezeichnete der Hartmannbund-Vorsitzende in diesem Sinne als wichtiges Signal. Schicht- und Wochenenddienste seien aber auch im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Kernproblem.
Um die Betreuung von Kindern sicherstellen zu können und eine angemessene „work-life-balance“ zu ermöglichen, müsse zum Beispiel bei den noch laufenden Verhandlungen ärztlicher Tarifverträge mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände vor allem die Möglichkeit der individuellen Planung der eigenen Arbeitszeit entscheidendes Gewicht erhalten.
Zudem bleibe auch die Gehaltssituation der Klinikärzte eine substanzielle Baustelle. „Der jetzt erzielte Tarifabschluss ist diesbezüglich zwar ein Schritt in die richtige Richtung, mittelfristig wird aber ein knapper Inflationsausgleich nicht ausreichen, um eine leistungsgerechte Vergütung der ärztlichen Leistung abzubilden“, mahnte Reinhardt heute in Berlin.
Die Sicherstellung der Ärzteversorgung könne dauerhaft nur gewährleistet werden, wenn die kurative Tätigkeit nicht länger als Synonym für ausufernde Arbeitszeiten und schlechte Bezahlung stehe.
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