Ärzteschaft

Hausärzte in Baden-Württemberg machen weniger Hausbesuche

  • Freitag, 13. November 2020
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Karlsruhe – Die Hausärzte in Baden-Württemberg machen immer weniger Hausbesuche. Die Zahl der Besuche bei Patienten ging nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Ba­den­-Württemberg (KVBW) zwischen 2017 und 2019 von mehr als drei Millionen auf rund 2,8 Millionen zurück.

Zwar berücksichtigten diese Zahlen nicht die hausarztzentrierte Versorgung, bei der Haus­be­suche in einer Pauschale inbegriffen sind, sagte ein KVBW-Sprecher. Trotzdem gibt es laut Hausärzteverband einen Schwund bei den Besuchen. Dies hänge auch mit dem Mangel an niedergelassenen Hausärzten zusammen.

Die aus Sicht vieler Ärzte geringe Entlohnung ist ebenfalls seit Jahren ein Grund für weni­ger Bereitschaft zu Hausbesuchen: Für einen Patientenbesuch darf ein Arzt gut 23 Euro für 30 Minuten abrechnen plus Fahrtpauschale. Ein Aufwand, der sich so nicht rechnet, wie ein in Karlsruhe niedergelassener Hausarzt erklärt.

„In der gleichen Zeit könnte ich mehrere Menschen in der Sprechstunde behandeln.“ Er kennt nach eigenen Worten nicht wenige Kollegen, die Hausbesuche grundsätzlich nicht mehr machen wollen - „Patienten wandern deshalb zu uns ab.“

Statt des klassischen Hausbesuchs vom Arzt gibt es längst andere Lösungen – etwa me­di­zinische Fachangestellte, die zu Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis oder zu nicht-ärztlichen Praxisassistenten fortgebildet wurden. Tausende dieser Assistenten be­suchen inzwischen im Auftrag des Arztes Patienten in deren eigenen vier Wänden.

dpa

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