Ärzteschaft

Hausärzte wünschen sich mehr staatliches Engagement für höhere Impfquote

  • Mittwoch, 21. September 2022
/picture alliance, Kirchner-Media
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Berlin – Die Hausärzte fordern stärkere Anstrengungen des Staates, um rechtzeitig vor dem Winter die Coro­naimpfquote zu steigern. Die Impfstoffliefe­rungen müssten „endlich verlässlich stattfinden“ und es dürfe nicht ständig zu Verschiebungen kommen, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverban­des, Markus Beier, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Außerdem warten wir nach wie vor auf die lange angekündigte Impfkampagne.“ Bislang habe sich erst knapp ein Viertel der über 60-Jährigen für eine vierte Impfung entschieden. Hier herrsche ein „sehr hoher Nachhol­bedarf“, mahnte der Ärztevertreter.

Mit Blick auf die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu den neuen Omikron-Impfstoffen äußerte sich Beier zufrieden: „Das schafft Vertrauen und ist eine Voraussetzung dafür, das Thema Coronaim­pfun­gen noch aktiver in die Bevölkerung zu tragen.“

Dass es bisher keine ausdrückliche STIKO-Empfehlung zu den angepassten Impf­stoffen gegeben habe, habe bei einigen Patienten zu Zurückhaltung geführt. Einige hätten auch auf den an BA.4/BA.5 angepassten Impf­stoff warten wollen.

Hier schaffe die STIKO nun Klarheit: Die Unterschiede zwischen den verschiedenen angepassten Impfstoffen seien sehr gering. „Wer mit dem Booster dran ist, sollte sich diesen jetzt abholen und nicht taktieren“, sagte Beier.

Die STIKO hatte die an die Omikron-Varianten angepassten Coronaimpfstoffe gestern als Auffrischungs­im­pfung empfohlen. Vorrangiges Ziel bleibe „die Verhin­derung schwerer COVID-19-Verläufe“, erklärte das Gre­mium. Entscheidender als die Wahl des konkreten Impfstoffs ist nach Ansicht der Impfex­perten aber, dass sich die Menschen überhaupt impfen und sich insbesondere boostern lassen.

Beier sieht auch nach der Zulassung der angepassten Impfstoffe keine Notwen­digkeit, erneut Impfzentren hochzufahren. Parallelstrukturen brauche es in Zeiten, in denen Ressourcen und Geld gespart werden müss­ten, „definitiv nicht mehr“, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

afp

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