Hausärzteverband verlangt mehr Lehrstühle für Allgemeinmedizin in Nordrhein-Westfalen
Köln – Lehrstühle für Allgemeinmedizin müssen an allen medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen (NRW) etabliert oder ausgebaut werden. Mit diesem Appell hat sich der Hausärzteverband Nordrhein gestern an die Politik gerichtet. Der Verband wünscht sich dafür mehr Geld und organisatorische Unterstützung von der Landesregierung.
„Wir brauchen dauerhaft mehr Hausärzte im Land um das altersbedingte Ausscheiden der Kollegen zu kompensieren,“ begründete der 1. Vorsitzende des Verbandes, Dirk Mecking. Hausärzte übernähmen in der medizinischen Versorgung eine Schlüsselfunktion. Sie seien für Patienten die erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen.
Mecking zufolge müssen Medizinstudierende an die Fachrichtung praxisnah herangeführt werden. „Zu Beginn des Studiums kann sich ein Drittel der Studierenden vorstellen Allgemeinmediziner zu werden. Zum Ende des Studiums nur noch zehn Prozent“, erläuterte Mecking.
Um das Berufsbild des Hausarztes wieder attraktiver zu machen, müsse außerdem das Honorar der ärztlichen Leistung angemessen sein – wie in der hausarztzentrierten Versorgung. „Wertschätzung wird in unserer Gesellschaft immer auch am Geldbeutel bemessen“, sagte Mecking, der das Bekenntnis der schwarz-gelben Landesregierung zur hausärztlichen Versorgung ausdrücklich begrüßte.
CDU und FDP hatten im Juni beschlossen, 50 Millionen Euro für die Errichtung einer Medizinfakultät an der Universität Bielefeld bereitzustellen. Dort sollen schwerpunktmäßig Allgemeinmediziner ausgebildet werden.
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