Ärzteschaft

Hausärzteverband will Quereinstieg Allgemeinmedizin

  • Montag, 9. Mai 2011
Ulrich Weigeldt /Jardai
Ulrich Weigeldt /Jardai

München – Der Deutsche Hausärzteverband will Ärzte anderer Fachrichtungen dazu motivieren, Hausärzte zu werden. Auf der Frühjahrs­tagung des Verbandes in München sprachen sich die Delegierten dafür aus, den Quereinstieg in die Allgemein­medizin zu erleichtern. Dem­nach soll es für Ärzte, die bereits eine andere Facharzt­bezeichnung haben, künftig einfacher sein, zu wechseln. 

In einem am 6. Mai verabschiedeten Antrag heißt es, die bereits geleisteten Weiterbildungszeiten sollten auf die mindestens fünfjährige Facharztweiterbildung für Allgemeinmedizin angerechnet werden können. Verpflichtend sollen unter anderem 24 Monate in der ambulanten hausärztlichen Versorgung sein sowie Inhalte aus den Kernbereichen der Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin und chirurgische Inhalte. 

Ziel sei eine Balance zwischen einer hohen Qualität in der Facharztweiterbildung und wirksamen Anreizen gegen den Hausärztemangel, sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Hausärzteverbandes (HÄV). Ein entsprechender Vorschlag soll auf dem Deutschen Ärztetag in Kiel vorgelegt werden, der Ende Mai beginnt.

Weigeldt gab sich auf der Tagung in München entschlossen. „Wir haben eine schwere Krise nach der Kündigung des bayerischen Vertrages durch die AOK Bayern erlebt“, räumte er ein. Doch die Talsohle sei durchschritten.
 

Erfreut zeigte er sich über die Gründung der Initiative „Freie Allianz der Länder-KVen“ (FALK). Dabei handelt es sich seinen Angaben zufolge um den Zusammenschluss der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) von Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und hausärztlichen Vorständen weiterer KVen. 

Auf der Frühjahrstagung wurde nicht mit Kritik an der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gespart. „Dieser KBV-Vorstand bewegt sich in einem Paralleluniversum“, erklärte Berthold Dietsche, stellvertretender HÄV-Bundesvorsitzender. Die Initiative FALK stehe dafür, wieder die Interessen der Ärzte zu vertreten, nicht die der Körperschaft.

BH

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung