Haustiere schützen vor Allergien
Detroit – Der Besitz eines Haustieres vor der Geburt des Kindes kann dessen Risiko senken, an Allergien zu erkranken. Zumindest haben die Kinder aus diesen Familien in den ersten beiden Lebensjahren einen signifikant niedrigeren IgE-Wert als Kinder, die in Familien ohne Haustiere geboren werden.
Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Henry Ford Hospitals in Detroit. Der Zusammenhang sei zwar immer wieder diskutiert worden, aber ihre Studie sei die erste populationsbasierte Kohortenstudie, die mehrfach das Gesamt IgE im Serum auswerte, so die Wissenschaftler im Journal of Allergy and Clinical Immunology (doi:10.1016/j.jaci.2011.06.039).
Die Forscher werteten die Daten von 1.184 Kindern aus, die im Rahmen der Wayne County Health, Environment, Allergy and Asthma Longitudinal Study erhoben worden waren. Die Kinder waren bis zu zwei Jahre alt.
Die Gesamt-IgE-Spiegel der Kinder aus den Haustier-Familien waren bei vaginal geborenen Kindern während dieser Lebensphase um durchschnittlich 16 Prozent niedriger als die der Kinder aus Familien ohne Haustiere. Bei Kindern aus Familien mit Haustieren, die per Kaiserschnitt geboren wurden, lagen die IgE-Level sogar rund 43 Prozent niedriger.
Laut Christine Cole Johnson, Seniorautorin der Studie, unterstützen die Ergebnisse die sogenannte Hygienetheorie, wonach die Auseinandersetzung des kindlichen Immunsystems mit Erregern das Allergierisiko senken kann.
Allerdings gibt es auch Studien, die in Bezug auf Katzen zu anderen Ergebnissen kommen. So berichteten Wissenschaftler des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) in München im Mai 2007 ebenfalls im Journal of Allergy and Clinical Immunology, dass Katzen und Katzenallergene im häuslichen Umfeld das Allergierisiko bei Kindern bis zum Alter von zwei Jahren deutlich erhöhen.
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