Hautcremes machen Kleidung leichter entflammbar

London – Medienberichte über dermatologische Patienten, deren Kleidung nach dem Anzünden einer Zigarette plötzlich in Flammen stand, veranlassen die Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) zu einem Warnhinweis. Die Hersteller von Emollentien müssen künftig auf der Verpackung auf das Verbrennungsrisiko hinweisen.
Emollentien, die durch einen Fettfilm die Haut vor Austrocknung und Juckreiz schützen, gehören zur Basistherapie vieler Hautkrankheiten, die wie das atopische Ekzem oder die Psoriasis mit einer Störung der epidermalen Barrierefunktion einhergehen. Die Externa enthalten Paraffine oder andere Fette, die auch in die Kleidung eindringen. Diese Substanzen sind leicht entflammbar, was vor allem bei Patienten, die die Emollentien häufiger anwenden, die Kleidung in eine Fackel verwandeln kann. Die Glut einer brennenden Zigarette kann ausreichen, um ein Feuer zu entfachen.
Im Frühjahr hatte ein Radiosender der BBC eine Reihe von spektakulären Fällen recherchiert. Mindestens 37 Menschen waren danach in den letzten Jahren ums Leben gekommen, weil ihre Kleidung urplötzlich Feuer gefangen hatte. Auslöser war in der Regel eine Zigarette.
Die MHRA hatte damals dermatologischen Patienten geraten, nicht zu rauchen, wenn sie Emollentien anwenden. Trotz dieser Warnung ist es offenbar zu weiteren Zwischenfällen gekommen, sodass die Behörde jetzt die Hersteller der Hautpflegemittel in der Pflicht sieht. Diese sollen künftig bereits auf der Verpackung auf das Risiko hinweisen. Weitere Erklärungen soll es in den Beipackzetteln geben.
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