Herzinfarkt: Risiko nach Atemwegsinfektion um ein Vielfaches erhöht

Sydney – In der Woche nach einer Atemwegsinfektion steigt das Risiko für einen Herzinfarkt um das 17-fache. Milde Infektionen der oberen Atemwege erhöhen das Risiko um das 13-fache. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der University of Sydney anhand der Angiografie der Herzkranzgefäße. Die Studie wurde im Internal Medicine Journal publiziert (2017; doi: 10.1111/imj.13377).
Pneumonien, Influenza-Infektionen oder Bronchitis wirken sich negativ auf das Herz aus. Das höchste Risiko besteht am siebten Tag nach der Atemwegsinfektion. Anschließend sinkt das Risiko ab, bleibt aber noch bis zu vier Wochen erhöht.
Die Studie führten die Forscher aus Australien bei 578 Patienten durch, die einen Herzinfarkt erlitten hatten aufgrund von blockierten Herzkranzgefäßen. Davon berichteten 17 Prozent, dass sie in den sieben Tag vor dem Herzinfarkt eine Infektion der Atemwege hatten, bei 21 Prozent war dies in 31 Tagen zuvor der Fall gewesen.
Bereits frühere Studien hatten darauf hingewiesen, dass Infektionen der Atemwege als Trigger für einen Herzinfarkt wirken könnten, sagt der Kardiologe Geoffrey Tofler. „Eine mögliche Ursache könnte die Tendenz zur Blutgerinnung sein, Entzündungen und Toxine würden zudem die Blutgefäße beschädigen und der Blutfluss sei bei einer Atemwegsinfektion verändert“, erklärt Tofler.
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