Vermischtes

Herz­schwestern-Mo­dell zahlt sich aus

  • Freitag, 2. Dezember 2016

Mainz – Der Einsatz von spezialisierten Herzinsuffizienz-Pflegekräften lohnt sich für Pa­tienten und Kostenträger. Das ist das Ergebnis einer Befragung von SpectrumK im Auf­trag der Betriebskrankenkassen (BKK) in Rheinland-Pfalz. Demnach müssen Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz seltener ins Krankenhaus, wenn sie von einer so­genannten Herzschwester medizinisch betreut werden.

In Rheinland-Pfalz haben die Betriebskrankenkassen und die Landwirtschaftliche Kran­ken­kasse gemeinsam mit der Gesundheitsorganisation Ludwigshafen (Go-LU) und dem Praxisnetz Vorderpfalz (PRAVO) einen Versorgungsvertrag für die Behandlung von Herz­insuffizienz geschlossen. Der Vertrag sieht neben der Betreuung durch spezialisierte Pfle­gefach­kräfte auch eine enge Kooperation mit den behandelnden Fach- und Haus­ärzten vor, die nach abgestimmten Behandlungspfaden die einzelnen Untersuchungen und Be­handlungsschritte medizinisch sinnvoll koordinieren.

Der Befragung zufolge fühlen sich 95 Prozent der Teilnehmer des Herzschwestern-Mo­dells besser versorgt. 93 Prozent finden es hilfreich, dass die Herzschwester regelmäßig anruft, um sich nach dem Gesundheitszustand zu erkundigen. 80 Prozent gaben an, dass sie durch die Erklärungen der Herzschwester ihre Krankheit besser verstehen als vorher.

Zudem meinen 84 Prozent, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Facharzt durch den Vertrag verbessert hat. 76 Prozent sind davon überzeugt, dass sie durch die Teilnahme am Vertrag einfacher und schneller einen Facharzttermin erhalten. Nur zwölf Prozent der befragten Teilnehmer gaben an, seit Einschreibung in den Vertrag den Not­arzt wegen der Herzschwäche in Anspruch genommen zu haben.

Die Untersuchung ergab darüber hinaus, dass auch die Kostenträger von dem Modell profitieren. Denn durch eine geringere Zahl von Krankenhauseinweisungen sanken die Ausgaben für die stationäre Behandlung. Auch die Gesamtkosten waren für im Vertrag eingeschriebene Patienten niedriger, obwohl die ambulanten Behandlungskosten sich durch die engmaschige Betreuung durch Haus- und Fachärzte erhöht hatten.

hil/sb

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