Ärzteschaft

Herzstillstand: Berufstätige sollten lebensrettende Handgriffe beherrschen

  • Montag, 24. Februar 2020
/chalabala, stock.adobe.com
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Nürnberg – Die Politik sollte mehr für die Rettung von Menschen mit plötzlichem Herz­still­­stand tun. Das mahnten heute Vertreter von Hilfsorganisationen, Feuerwehren, medi­zinischen Fachgesellschaften, Krankenhäusern, Universitäten und Forschungseinrichtun­gen im Rahmen der Bad Boller-Reanimations- und Notfallgespräche an.

„Alle berufstätigen Menschen in Deutschland sollten die lebensrettenden Handgriffe wirklich beherrschen“, lautet ihre Forderung. Ein Weg dahin sei, bundesweit alle Schüler ab der 7. Klasse die grundlegenden Wiederbelebungsmaßnahmen zu lehren. „Hier haben wir immer noch einen Flickenteppich und verspielen große Chancen“, sagte der Leiter des Deutschen Reanimationsregisters, Jan-Thorsten Gräsner, auf dem Treffen.

Pro Jahr sterben laut den Experten mehrere zehntausend Menschen in Deutschland an einem Herzstillstand. Die Quote der Ersthelfer, die sofort Herzdruckmassage ausführten, liege nur knapp über 40 Prozent. „Länder wie die Niederlande, Norwegen und Dänemark schneiden hier wesentlich besser ab“, kritisierten die Tagungsteilnehmer.

Ein großes Potenzial liegt laut den Experten künftig in einer besseren Früherkennung von Symptomen für einen drohenden Kreislaufstillstand. Zum Beispiel könnten Smart-Wat­ches und ähnliche intelligente Systeme helfen, Warnsignale des Organismus wahrzuneh­men. Denn bei vielen Patienten, die einen Kreislaufstillstand erlitten, kündige sich dies im Vorfeld an.

„Wenn solche Warnsignale außerklinisch rechtzeitig erkannt werden, kann direkt der Rettungsdienst über die Notrufnummer 112 alarmiert werden, die Therapie sofort einset­zen und ein Kreislaufstillstand vermieden werden“, so der Ausblick der Rettungsmedi­zi­ner.

hil

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