Hessen: Politik unterstützt Pharmaindustrie bei der Standortsicherung
Wiesbaden – Politik und Wirtschaft wollen gemeinsam Strategien zur Stärkung der Pharmaindustrie in Hessen entwickeln. Heute stellte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) dafür die sogenannte Initiative Gesundheitsindustrie Hessen in Wiesbaden vor. Erste Ergebnisse aus dem dazu eingesetzten Arbeitskreis mit Experten beider Seiten sollen im Herbst vorliegen.
Die Initiative habe zum Ziel, die rund 77.000 hessischen Arbeitsplätze der Branche zu erhalten sowie neue zu schaffen, sagte Bouffier. Zudem solle die Attraktivität von Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktion gesteigert werden. „Schon heute ist Hessen ein in Deutschland herausragender Standort der Gesundheitsindustrie und in allen wesentlichen Zweigen durch kleine und mittelständische Betriebe ebenso wie durch global tätige Unternehmen vertreten“, fügte der Ministerpräsident hinzu. Innovative Produkte seien die Grundlage für weiteres Wachstum und sicherten die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes.
An der neuen Initiative sind neben der Staatskanzlei auch das Wirtschafts-, Wissenschafts- und Sozialministerium sowie Gewerkschaften beteiligt. Seitens der Industrie nimmt unter anderem der Darmstädter Pharmakonzern Merck Serono am Arbeitskreis teil. Nach Angaben der Geschäftsführung arbeitet das Unternehmen derzeit an einer Verlegung des Hauptsitzes seiner Pharmasparte von Genf nach Darmstadt. In den kommenden zwei Jahren sollen Investitionen von rund 250 Millionen Euro in den Standort fließen.
Arzneimittel müssen für Patienten bezahlbar sein
Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) hob die Bedeutung der pharmazeutisch-medizinischen Forschung an den Hochschulen des Landes hervor. Durch die Vernetzung mit deutschen Zentren für Gesundheitsforschung sei gewährleistet, dass die Forschungsergebnisse einen schnellen Transfer in den medizinischen Alltag finden würden, sagte die Ministerin.
Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) mahnte an, die Pharmaindustrie müsse die Bedürfnisse der Patienten noch mehr berücksichtigen. „Stärker als in der Vergangenheit muss bei der Gestaltung des Gesundheitswesens der Nutzen für die Patientinnen und Patienten das wesentliche Bewertungskriterium sein“, sagte Grüttner.
Die Politik sei gefordert, verlässliche und geeignete Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu ermöglichen. Dazu gehöre auch, dass die Pharmaindustrie so wirtschaften könne, dass die Arzneimittel auch für die Patienten bezahlbar blieben.
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