Ärzteschaft

Hidradenitis suppurativa: Zusätzliche Bestrahlung mit Lichtpuls und Radiofrequenz sinnvoll

  • Donnerstag, 27. Februar 2025
/picture alliance, BSIP, GIRAND
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Köln – Patienten mit leichter bis mittelschwerer Hidradenitis suppurativa profitieren von einer Bestrahlung der entzündeten Haut mit einer Kombination aus intensiv gepulstem Licht und Radiofrequenz zusätzlich zur lokalen Therapie. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Hidradenitis suppurativa – auch Acne inversa genannt – ist eine chronische Hauterkrankung, bei der es zu Entzündungen von Haarfollikeln oder Talgdrüsen mit eitrigen schmerzhaften Knötchen kommt, die sich zu größeren Abszessen abkapseln können. Die Hauterkrankung kann sich großflächig ausbreiten, häufig in Achselhöhlen, in der Leistengegend sowie im Genital- und Afterbereich.

Die Läsionen werden standardmäßig zunächst mit antientzündlichen und antibiotischen Salben lokal behandelt.

Das Fazit des IQWiG basiert auf den Ergebnissen einer hochwertigen randomisierten Studie. Danach profitieren Patienten mit Hidradenitis suppurativa im Stadium I und II von einer Kombinationstherapie aus lokaler Antibiotikatherapie plus Hautbestrahlung, weil sich damit tiefe wie flächige Hautschäden durch Entzündungen oder eitrige Abszesse deutlich stärker verbesserten als durch eine lokale Antibiotikabehandlung allein.

Weitere Zielgrößen wie Angst, Depression, Schmerzen und gesundheitsbezogene Lebensqualität zeigten aber keine relevanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen.

Die IQWiG-Arbeitsgruppe weist darauf hin, dass es nach der Hautbestrahlung zu vorübergehenden Nebenwirkungen kommen kann, beispielsweise Rötung, Schwellung oder Juckreiz an der behandelten Haut – diese waren in der Studie aber nicht schwerwiegend.

Ob eine kontinuierliche Erhaltungstherapie durch Bestrahlung Vorteile bietet, bleibt laut dem IQWiG allerdings offen, weil die maßgebliche Studie lediglich einen Vergleich über 16 Wochen ermöglicht.

hil

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