Hilfsorganisation: Haitis Krankenhäuser überfüllt

München/Les Cayes – Zehn Tage nach dem Erdbeben auf Haiti müssen noch immer viele Menschen auf der Straße versorgt werden. Das berichtete die Hilfsorganisation Handicap International (HI) gestern in München.
Das einzige Rehazentrum in der Provinzstadt Les Cayes sei stark beschädigt und drohe einzustürzen. Täglich kämen 100 Verwundete, darunter viele Kinder, aus abgelegenen Regionen in die Stadt.
Viele Verletzte seien in einem schrecklichen Zustand. Da sie erst nach Tagen medizinisch versorgt werden könnten, hätten sie oft schwerwiegende Schäden oder müssten amputiert werden.
Laut HI werden die Betroffenen ohne fachgerechte Reha-Maßnahmen mit langfristigen Beeinträchtigungen leben müssen. Die Organisation kümmere sich derzeit mit ihren lokalen Partnern nicht nur um orthopädische Nachbehandlungen, sondern auch um akute Wundversorgung.
In den völlig überlasteten Krankenhäusern fänden Verletzte oft keinen Platz. Viele Kinder seien von herabfallenden Ziegelsteinen verletzt worden, auch als sie versuchten, ihre Schwester oder ihren Freund zu retten. Viele seien auch gestorben.
Nach Angaben von HI kamen bei dem Erdbeben auf Haiti am 14. August über 2.000 Menschen ums Leben. Mehr als 12.000 seien verletzt, rund 130.000 obdachlos, viele traumatisiert.
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