Ausland

Hilfsorganisation sieht Erfolge bei Hungerbekämpfung in Gefahr

  • Dienstag, 16. Juli 2024
Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe. /picture alliance, Jörg Carstensen
Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe. /picture alliance, Jörg Carstensen

Berlin – Die Welthungerhilfe hat die Bundesregierung vor einer Kürzung der Gelder für Überlebenshilfe in humanitären Notlagen und für die langfristige Bekämpfung von Hunger und Armut gewarnt.

„Der aktuelle Haushaltsentwurf der Bundesregierung sendet das falsche Signal an die Menschen, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben und für ihre Familien und Gemeinschaften etwas verändern wollen“, sagte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, heute zur Vorstellung des Jahresberichts 2023.

Ausbildungsprogramme für junge Menschen etwa böten Perspektiven für ein eigenes Einkommen und insbe­sondere Mädchen und Frauen profitierten von neuen Chancen. Die geplanten Kürzungen gefährdeten erfolg­reiche Programme zur Hungerbekämpfung, die die Bundesregierung bisher unterstützt habe, was man aus­drücklich anerkenne.

Für das Haushaltsjahr 2024 stehen dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) nach eigenen Angaben rund 11,22 Milliarden Euro zur Verfügung. Der Haushaltsentwurf für das nächste Jahr sieht für das Ministerium rund eine Milliarde weniger vor.

Die Welthungerhilfe machte auch auf die katastrophale humanitäre Lage im Sudan aufmerksam. Dort herrsche nach 15 Monaten Krieg zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces die größte Hungerkrise der Welt. Angesichts der vielen Notlagen in der Welt drohe das Schicksal der Men­schen dort in Vergessenheit zu geraten.

Der Welthungerhilfe standen im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 323,2 Millionen Euro für die Pro­jektarbeit zur Überwindung von Hunger und Armut zur Verfügung. Die Spendeneinnahmen lagen bei 87,7 Millionen Euro. Die öffentlichen Geber stellten 266,5 Millionen Euro für die Programme bereit.

Der Anteil aus deutschen Bundesmitteln betrug davon gut 50 Prozent. Der größte Einzelgeber war das Aus­wärtige Amt mit 59,2 Millionen Euro, gefolgt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 58,8 Millionen Euro und dem Welternährungsprogramm (WFP) mit 55,7 Millionen Euro.

dpa

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