Hirnforscher Birbaumer spricht Prüfkommission Fachkompetenz ab

Tübingen – Der renommierte Tübinger Hirnforscher Niels Birbaumer hat sich gegen den Vorwurf wissenschaftlichen Fehlverhaltens gewehrt. Die Ergebnisse einer Untersuchungskommission der Universität Tübingen seien falsch, teilte er mit. Das Gremium lastet Birbaumer an, in einer 2017 veröffentlichten Studie Daten verfälscht zu haben.
Eine Forschergruppe um Birbaumer hatte 2014 Untersuchungen an vollständig gelähmten und sprachunfähigen Patienten der Nervenkrankheit ALS (Amyothrophe Lateralsklerose) durchgeführt.
Während diese Fragen in Gedanken beantworten sollten, maßen die Wissenschaftler über eine Kopfhaube und Computer ihre Hirnaktivität. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass so eine Kommunikation möglich sei.
Nachdem ein wissenschaftlicher Mitarbeiter Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Studie geäußert hatte, leitete die Universität Anfang dieses Jahres ein Untersuchungsverfahren ein. Birbaumer wirft dem Prüfungsgremium unter anderem mangelnde Fachkompetenz vor.
Eine Literaturwissenschaftlerin könne maschinelles Lernen nicht beurteilen, teilte er mit. Laut Universität sollen der fünfköpfigen Kommission jeweils ein Professor aus den Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und der Medizin angehören.
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