Vermischtes

Hitzewelle macht Frauen stärker zu schaffen als Männern

  • Dienstag, 31. Juli 2018
/dpa
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Berlin – Die aktuelle Hitzewelle in Deutschland macht Frauen laut einer Umfrage häufiger gesundheitlich zu schaffen als Männern. Schlechter im Vergleich zu normalen Sommertagen geht es nach eigenem Bekunden 54 Prozent der Frauen, wie die Umfrage im Auftrag der DAK Gesundheit ergab. Männer sprachen demnach zu 36 Prozent von einem schlechteren Befinden.

Insgesamt gaben 45 Prozent der Befragten an, dass es ihnen in diesen Hitzetagen schlechter geht als sonst im Sommer. Keinen Unterschied machen dagegen 47 Prozent aus, sieben Prozent fühlen sich gerade sogar besser, der Rest sagte „Weiß nicht“.

Abgeschlagenheit und Schlafstörungen vorne

Zu schaffen machen den Befragten mit außergewöhnlich starken Hitzeproblemen demnach jetzt vor allem Abgeschlagenheit (75 Prozent) und Schlafstörungen (62 Prozent) sowie Kopfschmerzen (38 Prozent) und Schwindel (33 Prozent). Als Gegenmaßnahmen trinken die meisten mehr und bleiben lieber drinnen oder im Schatten. Befragt wurden vom 27. bis 29. Juli 1002 Menschen ab 14 Jahren vom Institut Forsa.

Der Deutsche Wetterdienst kündigte für heute unterdessen den möglicherweise heißesten Tag des Jahres an. So soll es beispielsweise in Berlin bis zu 38 Grad Celsius werden. Gesundheitlich sehen Krankenhäuser und Feuerwehr die Berliner jedoch gut vorbereitet. „Viele Leute haben sich darauf eingestellt“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Menschen vermieden etwa anstrengende Aktivitäten unter sengender Sonne, tränken ausreichend Wasser oder blieben vorsorglich zu Hause, wenn sie krank und schwach seien.

Auch die großen Berliner Krankenhäuser sind nach eigenen Angaben bislang vom Hitzenotstand weit entfernt, mancherorts war eher von einer entspannten Situation die Rede. Rettungsstellen verzeichneten bisher keinen außergewöhnlichen Anstieg von Patienten mit Beschwerden, die auf die Hitze zurückzuführen sind, hieß es bei Vivantes.

Auch die Universitätsklinik Charité registrierte nach eigenen Angaben bisher keine wetterbedingten Auffälligkeiten. Sprecher verwiesen auf die gewachsene Erfahrung vieler Menschen mit Hitzeperioden und die bisher vergleichsweise kurze Dauer der Hitzewelle. Lediglich leicht erhöhte Einsatzzahlen meldeten die Rettungswagen – wobei die Rolle der Hitze aber unklar bleibe, hieß es bei der Feuerwehr.

Kinder, Alte und Kranke besonders betroffen

Besonders von der Hitze betroffen sieht man bei Vivantes Kinder, die nicht genug trinken, sowie ältere Menschen, die von der Hitze geschwächt sind. Menschen mit Herzerkrankungen könnten unter Umständen schneller einen Hitzestau oder Hitzschlag bekommen, wenn das körpereigene Kühlsystem eingeschränkt funktioniert. Grundsätzlichen leiden nach Klinikumsangaben auch Krebspatienten und Menschen mit Atemwegserkrankungen unter Hitze. Experten empfehlen generell, bei hohen Temperaturen ein bis zwei Liter mehr als sonst zu trinken.

Der absolute Temperaturrekord, also die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881, liegt laut DWD bei 40,3 Grad – gemessen am 5. Juli und 7. August 2015 im fränkischen Kitzingen.

dpa

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