Ausland

HIV-Ausbruch in Pakistan betrifft viele Kinder und Jugendliche

  • Freitag, 5. Juli 2019
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Islamabad – Zwischen dem 25. April und 28. Juni sind in Pakistan 30.192 Menschen auf HIV untersucht worden. 876 wurden positiv getestet. Zweiundachtzig Prozent (719) davon waren unter 15 Jahre alt. Das berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO.

Die Organisation zeigt sich besorgt über die Ausbreitung in bestimmten Regionen des Landes. Hintergrund sind Meldungen über einen Anstieg der HIV-Fälle bei Kindern in Ratodero Taluka, Bezirk Larkana, Provinz Sindh in Pakistan.

Laut WHO gibt es erste Erkenntnisse zu den Ursachen. „Während des Screenings wurden mehrere Risikofaktoren identifiziert, darunter unsichere intravenöse Injektio­nen während medizinischer Verfahren, unsichere Praktiken bei der Geburt von Kin­dern, unsichere Praktiken in Blutbanken, schlecht implementierte Infektionskontroll­pro­gramme und unsachgemäße Sammlung, Lagerung, Trennung und Entsorgung von Krankenhausabfällen“, schreibt die WHO.

Pakistan ist der WHO zufolge eines der Länder im östlichen Mittelmeerraum der WHO, in dem die Zahl der HIV-Neuinfektionen seit 1987 „auf alarmierendem Niveau“ zunimmt. Obwohl die Gesamtprävalenz in der erwachsenen Bevölkerung unter einem Prozent liege, betrug die letzte Schätzung (2017) der mit HIV lebenden Menschen 150.000 Betroffene. Allein 2018 wurden 21.000 neue Fälle erfasst.

Die Bewertung des jetzt untersuchten Ausbruchs in Ratodero Taluka, Bezirk Larkana, Provinz Sindh, ist laut WHO noch unklar: „Weitere epidemiologische Untersuchungen werden dazu beitragen, das Ausmaß des Ereignisses zu bestimmen“, hieße es. Dabei werde es insbesondere darum gehen, ob es sich um ein akutes und isoliertes Ereignis handelt oder um eine länger andauernde Situation, „wobei diese Fälle die Spitze des Eisbergs einer größeren Epidemie darstellen“, so die WHO.

hil

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