Hochdosierte Sauerstoffgabe in S2k-Leitlinie Tauchunfall aufgenommen

Berlin – Die hochdosierte Sauerstoffgabe ist neuer Bestandteil der vollständig überarbeiteten internationalen S2k-Leitlinie Tauchunfall. Darauf hat heute die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) aufmerksam gemacht.
Rein inhaltlich hat sich demnach gegenüber der Version von 2014 nicht allzuviel verändert. Etablierte Diagnose- und Therapiemethoden seien bekräftigt worden. Es habe aber auch „ein paar wichtige Ergänzungen“ gegeben, sagte Holger Schöppenthau, Oberarzt aus der BG Unfallklinik Murnau.
„So ist der Einsatz der High-Flow-Sauerstofftherapie neu aufgenommen worden, die sich in den Kliniken etabliert hat“, betonte er. Auch beantworte die neue Leitlinie jetzt ausführlich, wie Kinder und Jugendliche nach einem Tauchunfall versorgt werden sollten und ob es dabei Unterschiede zu erwachsenen Verunfallten gebe.
Relativ viel Überarbeitung hat der DIVI zufolge die bisherige Struktur der Leitlinie erfahren. „Wir haben festgestellt, dass man an verschiedenen Stellen doch viel hin- und herblättern musste oder manches doppelt formuliert war“, sagte Schöppenthau. Das habe man überarbeitet und die Struktur für die verschiedenen Anwenderzielgruppen vereinfacht. Auch ein Literaturverzeichnis sei integriert worden.
Die neue Leitlinie, die unter Federführung der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) entstanden ist, ist bis November 2027 gültig. Die DIVI war an der Überarbeitung beteiligt. Wegen der Coronapandemie hatte sich die Zeit bis zur Veröffentlichung um rund zweieinhalb Jahre verzögert.
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