Hochschulen

Höhenforschung am Mount Everest liefert Erkenntnisse für Breitenmedizin

  • Dienstag, 21. August 2018
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Gießen – Lungenforschung in extremer Höhe um 6.000 Meter schafft nicht nur Erkenntnisse für Sportler und Fernreisende, sondern auch für die Breitenmedizin. Darauf hat jetzt die Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen hingewiesen.

Die Lungenforscher Ardeschir Ghofrani und Friedrich Grimminger arbeiten dazu mit Wissenschaftlern der Universität Tibet in Lhasa, der Peking University, China, und des Imperial College in London, Großbritannien, zusammen. Ein entsprechendes Kooperationsabkommen haben die Partner jetzt erneuert.

Im Rahmen der bisherigen Zusammenarbeit haben die Wissenschaftler eine Untersuchungsreihe mit über 3.000 Menschen initiiert, die in großen Höhen leben. Neben Untersuchungen der Herz- und Lungenfunktion entnahmen sie auch Blutproben für molekulare Analysen.

Für die Studie wurden beispielsweise die Werte von Studierenden aus Zentralchina mit denen von Studierenden verglichen, deren Familien schon seit Generationen im Tibetischen Hochland wohnen. Andere Probanden leben auf 4.000 Metern Höhe. Selbst in 5.000 Metern Höhe ließen sich noch rund 400 Menschen für die Studie rekrutieren, die dauerhaft in dieser Höhe leben.

„Wir konnten einige neue Mechanismen identifizieren, die den Höhenbewohnern Überlebensvorteile in dieser unwirtlichen Umgebung verschaffen, und die sich für die Entwicklung neuer Medikamente für unsere hiesigen Patienten mit schweren Herz-Lungenerkrankungen eignen“, erläuterte Ghofrani, Inhaber der Professur für Pulmonary Vascular Medicine an der JLU.

Ein permanentes Höhenforschungslabor auf der tibetischen Seite des Mount Everest in 6.000 Metern Höhe befindet sich laut den Projektpartnern im Bau. Dort wollen sie während der Bergsteigersaison forschen, da Bergsteiger, die sich im Basiscamp an die Höhe anpassen, ideale Probanden für die Lungenforschung seien.

hil

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