Ausland

Hohe Neuinfektionszahlen: Südafrika verschärft Restriktionen

  • Dienstag, 29. Dezember 2020
/picture alliance, AP, Nardus Engelbrecht
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Johannesburg – Als erstes Land des Kontinents hat Südafrika die Marke von einer Million nachgewie­sener Coronafälle überschritten. Präsident Cyril Ramaphosa kündigte daraufhin schärfere Restriktionen an, darunter für öffentliche Versammlungen.

Eine Ausgangssperre gilt nun von 21 bis 6 Uhr. In einer TV-Rede an die Nation betonte er gestern Abend. „Wir sind nachlässig geworden.“ Das zahlenmäßig am schwersten betroffene Land Afrikas hatte am Vor­tag inmitten einer zweiten Infektionswelle 1.004.413 Fälle seit März dokumentiert.

In dem Kap-Staat kursiert eine neue Variante des SARS-CoV-2-Virus, die als Treiber für die neue Infekti­ons­­welle gilt. Das Tempo der Ausbreitung hat zugelegt. „Seit Heiligabend wurden 50.000 neue Infektio­nen gemeldet“, sagte Ramaphosa.

Seit Bekanntwerden des mutierten Virus haben viele Länder daher Restriktionen für Reisende aus Südafrika verhängt. Am schwersten betroffen sind bisher die mit Niedersachsen partnerschaftlich verbundene Ost­kap-Provinz um Port Elizabeth sowie die Westkap-Provinz um Kapstadt. Dort befindet sich die Gesund­heitsinfrastruktur laut Medienberichten an der Kapazitätsgrenze. Die meisten Strände dürfen nicht mehr betreten werden.

Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangsbeschränkung verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Sie ging einher mit einem Verkaufsverbot für Alkohol, das nun wieder in Kraft gesetzt wird. Zudem müssen Restaurants und Bars nun um 20 Uhr schließen. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft, die auch unter immer häufigeren Stromengpässen leidet.

Die ersten Impfstoffe sollen im kommenden Jahr in Südafrika eintreffen: „Wir wurden informiert, dass wir die Impfstoffe im zweiten Quartal 2021 erwarten können.“ Die Bevölkerung solle Silvester statt Böllern und Raketen symbolisch Kerzen für die Coronaopfer und die Pflegekräfte anzünden. Das Coronavirus hat sich auf dem afrikanischen Kontinent zunächst relativ langsam verbreitet, die Gesamtzahl ist weiter gering im Vergleich zu anderen Regionen.

dpa

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