Gesundheit

Homosexuell durch Quecksilber

  • Donnerstag, 2. Dezember 2010

Dass zwei männliche Vögel gemeinsam ein Nest bauen, kommt bei Ibissen in der Natur nur bei einem extremen Mangel an Weibchen vor – oder bei einer Kontamination der Nahrung mit organischem Quecksilber. Biologen der Universität Florida konnten dies in einer Studie zeigen, in der die Gabe der toxischen Metallverbindung die sexuelle Prävalenz der Vögel änderte – und zwar dosisabhängig.

Unter der höchsten Exposition wählten 55 Prozent der männlichen Tiere einen gleichgeschlechtlichen Partner. Die Forscher vermuten, dass Quecksilber in die endokrine Kontrolle des Verhaltens eingreift.

Was das mit Medizin zu tun hat? Vielleicht mehr als Sie ahnen. Aber nicht, was Sie jetzt vielleicht denken: Die Studienergebnisse sind natürlich nicht auf den Menschen übertragbar. Das Sexualverhalten ist von Spezies zu Spezies verschieden.

Medizinischer Abfall ist jedoch eine der wesentlichen Quellen für die Quecksilberbelastung der Umwelt. In Florida wird es vor allem bei der Müllverbrennung emittiert. Auch anorganisches Quecksilber belastet die Umwelt, weil es von Bakterien in das organische Toxin umgewandelt werden kann.

mis

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung