Homosexuelle in England dürfen wieder Blut spenden
London – Homosexuelle und bisexuelle Männer in England, Schottland und Wales sollen ab November wieder als Blutspender zugelassen werden. Die zuständigen Minister hoben ein bislang geltendes lebenslanges Verbot auf, wie der Sender BBC am Donnerstag meldete. Bedingung für homosexuelle Spender sei jedoch, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten keinen Geschlechtsverkehr hatten.

Der Ausschluss homosexueller Spender wurde in den 80er Jahren aus Angst vor HIV-Infektionen über Blutkonserven angeordnet. Ein medizinisches Gutachten sei hingegen zu dem Schluss gekommen, dass die Maßnahme nicht mehr zu rechtfertigen sei, so der Sender.
Nordirland werde voraussichtlich ebenfalls bald eine Entscheidung fällen.
Nach Angaben von BBC ereignen sich die meisten Neuinfektionen mit dem Aids-Virus in Großbritannien unter homosexuellen Männern. Der Ausschluss Homosexueller von Blutspenden erfolgte mit Rücksicht darauf, dass ein Spender bereits HIV-infiziert sein konnte, das Virus aber im Blut noch nicht nachweisbar war. Inzwischen seien die Bluttests verfeinert, so dass sich der Zeitraum für eine mögliche unerkannte Infektion verkleinert habe.
Die Klausel einer einjährigen sexuellen Enthaltsamkeit für homosexuelle Blutspender besteht laut BBC auch in Australien, Schweden und Japan. In Südafrika sei ein sechsmonatiger Verzicht auf Sexualkontakte Voraussetzung.
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