Honorar: Plus 5,7 Prozent in Bremen
Bremen – Die Gesamtvergütung in Bremen wird in diesem Jahr um rund 10,6 Millionen Euro steigen, das entspricht einem Plus von etwa 5,7 Prozent. Darauf haben sich die Krankenkassenverbände und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes geeinigt. „In konstruktiven Gesprächen mit den Kassen ist es uns gelungen, ein Verhandlungsergebnis zu präsentieren, das den Vergleich mit anderen Bundesländern nicht zu scheuen braucht“, hieß es aus dem Vorstand der KV. Jörg Hermann und Günter Scherer wiesen darauf hin, dass der Honorarvertrag ohne das Schiedsamt zustande gekommen sei.
Bemerkenswert sei, dass es im Zuge dieser Honorarverhandlungen erstmals gelungen sei, eine selektivvertragliche Regelung in den Kollektivvertrag zu überführen. Infolge des Keimskandals an einer Bremer Klinik entstand eine deutliche Nachfrage nach pädiatrischen Leistungen im ambulanten Bereich. Der Vertrag zur qualitätsgesicherten ambulanten fachärztlich-pädiatrischen Versorgung steht nun Versicherten aller Krankenkassen offen. „Wir haben einen Selektivvertrag ausgetestet, er hat sich zum Vorteil aller bewährt und ist nun Bestandteil des Kollektivvertrages. So sollte es immer laufen“, so Hermann.
Die vereinbarte Erhöhung besteht aus mehreren Komponenten und wirkt sich nicht auf alle Arztgruppen gleichermaßen aus. Ein Teil ist für die strukturelle Förderung einzelner Bereiche vorgesehen, beispielsweise für die Schmerztherapie und die Onkologie. Psychotherapeutische Leistungen werden außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung vergütet, also ohne Budgetdeckel.
Auch für einige extrabudgetäre Leistungen gibt es mehr Geld: So werden die Vergütung von Schutzimpfungen um sechs Prozent erhöht, die Wegegelder um mehr als 20 Prozent angehoben und der ärztliche Bereitschaftsdienst um zehn Prozent besser honoriert.
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