Honorarverhandlungen: KV Hamburg kritisiert KBV-Vorstand Feldmann
Köln – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) aufgefordert, in der Honorarrunde für 2014 die Hausärzte nicht zu benachteiligen. Nach internen Informationen habe KBV-Vorstand Regina Feldmann beschlossen, auf die Forderung nach einer extrabudgetären Vergütung für die hausärztliche Versichertenpauschale zu verzichten, offenbar weil einige KVen diese Leistung ohnehin zu vollen Preisen bezahlen könnten.
„Dies wäre eine beispielsloser Affront gegen die Hausärzte“, erklärte Dieter Bollmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Hamburg. „Wie kann man auch nur ins Auge fassen, die Grundpauschalen für die Fachärzte auszubudgetieren, diejenigen für die Hausärzte aber nicht?“
Bollmann erinnerte daran, dass die KBV-Vertreterversammlung einstimmig gefordert habe, die haus- und fachärztlichen Grundleistungen aus der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung herauszulösen und dafür feste Preise zu verhandeln. „Frau Feldmann verstößt eindeutig gegen einen Beschluss des höchsten KBV-Gremiums“, sagte Bollmann.
Die Begründung sei sehr kurzsichtig: „Viele Hausärzte in Deutschland erhalten die Versichertenpauschale nur quotiert bezahlt; das ist der eigentliche Skandal, den der Bewertungsausschuss in seiner Empfehlung endlich korrigieren kann.“
Die KBV will die Vorwürfe aus Hamburg nicht näher kommentieren. KBV-Sprecher Roland Stahl verwies jedoch darauf, dass der Vorstand sich im Vorfeld der Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen zu den Beschlüssen der KBV-Vertreterversammlung bekannt habe.
Die KBV befinde sich inzwischen mitten in den Verhandlungen. Auch innerärztlich gebe es Beratungen über die Weiterentwicklung des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes und Honoraranpassungen im nächsten Jahr. „Für Feststellungen ist es viel zu früh.“
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