Medizin

Hüftgelenksarthrose: Schwere körperliche Arbeit erhöht das Risiko

  • Montag, 4. September 2017
/dpa
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Köln – Wer im Beruf dauerhaft körperlich belastende Tätigkeiten ausübt, hat ein erhöhtes Risiko, an einer Hüftgelenksarthrose zu erkranken. Dies gilt insbesondere für das Heben und Tragen schwerer Lasten über längere Zeit. Zu diesem Ergebnis kommen Annekatrin Bergmann und Koautoren in einer systematischen Übersichtsarbeit in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 581–8).

Das Risiko nimmt dabei mit steigender Exposition zu. So ist bei Männern das Risiko durch langjähriges Heben schwerer Lastgewichte um das 2-Fache erhöht und nimmt noch auf das 2,5-Fache zu, wenn die Arbeit zusätzlich mit schwerer manueller Tätigkeit oder langem Laufen oder Stehen verbunden ist. Die Datenlage für die Risikoabschät­zung bei Frauen sei noch unzureichend, berichten die Autoren, mehrheitlich Arbeits­mediziner, in der von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin beauf­tragten und finanzierten Studie. Frauen seien in den bisher vorliegenden Studien deutlich unterrepräsentiert gewesen; zu typischen Frauenberufen mit körperlichen Belastungen, etwa in der Pflege, lägen noch gar keine verwertbaren Daten vor.

Aus den Ergebnissen leiten die Autoren Ansätze für die Prävention ab. So sollten Last­gewichte ab 20 Kilogramm nicht ohne technische Hilfsmittel gehoben werden. Die betriebsmedizinische Vorsorge sollte spätestens nach 15–20 Berufsjahren eine Unter­suchung der Hüfte beinhalten, um Anzeichen für eine Hüftgelenksarthrose möglichst früh zu erkennen. Maßnahmen zur Reduktion der körperlichen Belastung seien vor­rangig umzusetzen, weil ein relevanter Effekt von Training und Bewegung auf das Fortschreiten der Coxarthrose im beruflichen Kontext bisher nicht belegt sei.

tg

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