Ausland

Humanitäre Helfer sorgen sich um aus Angola ausgewiesene Kongolesen

  • Donnerstag, 1. November 2018
Flüchtlinge aus dem Kongo treffen im Mai 2017 im Flüchtlingslager Cacanda, Angola, ein (Archivbild) /dpa
Flüchtlinge aus dem Kongo treffen im Mai 2017 im Flüchtlingslager Cacanda, Angola, ein (Archivbild) /dpa

Kinshasa – Nach der Ausweisung Zehntausender Kongolesen aus dem Nachbarland Angola schlagen humanitäre Helfer Alarm. Die in ihr Heimatland Demokratische Republik Kongo zurückgeschickten Migranten seien dringend auf Nahrungsmittel und medizinische Hilfe angewiesen, mahnten Vertreter internationaler Hilfsorganisationen.

Das südwestafrikanische Angola hat seit Anfang Oktober rund 200.000 illegal ins Land gekommende Migranten aus dem Nachbarland Kongo ausgewiesen. Viele der Ausgewiesenen hätten in Angola Gewalt erlebt oder seien Zeugen von Gewalt geworden, erklärte Chals Wontewe von der Organisation Oxfam in der Demokratischen Republik Kongo. „Sie sind traumatisiert und mittellos und brauchen dringend Hilfe. Sie benötigen Nahrungsmittel, ganz dringend Trinkwasser und eine sichere Rückkehr nach Hause.“

Nach Angaben Wontewes sind viele der Ausgewiesenen bei armen Familien untergekommen, die selbst mit Hunger und Krankheiten zu kämpfen haben. Manche Familien hätten bis zu 30 Menschen aufgenommen. Der Oxfam-Vertreter forderte eine „angemessene Finanzierung“, um den Betroffenen rasch Hilfe zukommen zu lassen.

Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sitzen rund 50.000 aus Angola ausgewiesene Menschen derzeit ohne Geld und Nahrung nahe der Grenzstadt Kamako in der Provinz Kasai fest. Es fehle an Unterkünften, medizinischer Versorgung und Nahrungsmitteln, erklärte die Organisation. „Es muss mit Epidemien gerechnet werden.“ Auch Oxfam warnte, dass vor allem angesichts der Regenzeit die Ausbreitung von Krankheiten drohe.

Die Region Kasai zählt zu den ärmsten Gegenden im ohnehin sehr armen Kongo. Ein bewaffneter Konflikt hatte dort 2016 und 2017 nach UN-Angaben rund 3.000 Menschen das Leben gekostet und eine Million Menschen in die Flucht getrieben.

afp

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