Ärzteschaft

Hunderte Hausärzte fehlen bereits in Bayern

  • Freitag, 27. Dezember 2024
/picture alliance, Sina Schuldt
/picture alliance, dpa, Sina Schuldt

München – In Bayern fehlen aktuell mehrere Hundert Hausärzte. Schon heute seien rund 500 Hausarztsitze unbesetzt, teilte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) mit. Sie sprach von großen Herausforderungen für die ambulante Versorgung. Die demografische Entwicklung werde den Ärztemangel noch weiter verschärfen. Derzeit liege der Altersdurchschnitt bei den Hausärzten bei rund 55 Jahren.

„Vor allem in unseren ländlichen Regionen gibt es Handlungsbedarf. Umso wichtiger ist es, noch mehr Medizi­ne­rinnen und Mediziner für die Arbeit auf dem Land zu gewinnen“, betonte Gerlach und verwies auf die Bedeutung der im Freistaat verfügbaren Landarztförderprämie. Seit 2012 zahlt die Staatsregierung für Niederlassungen von Ärzten im ländlichen Raum bis zu 60.000 Euro.

Psychotherapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten. Voraussetzung ist, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Auch für die Übernahme einer bestehenden Praxis werden Prämien ausgezahlt.

Bisher seien 1.318 Praxisniederlassungen und Filialbildungen im ländlichen Raum gefördert worden – davon alleine 881 Hausärztinnen und Hausärzte, sagte Gerlach. Im auslaufenden Jahr 2024 (Stichtag 10. Dezember) seien 153 Anträge eingegangen.

„Davon konnten schon 125 bewilligt werden – das ist ein wichtiger Erfolg.“ Mit der Landarztförderprämie werden Niederlassungen im ländlichen Raum unterstützt.

2024 bekamen sie konkret 72 Hausärzte, drei Frauenärzte, sechs Kinderärzte, ein Augenarzt, zwei Hautärzte, fünf HNO-Ärzte, fünf Nervenärzte, zehn Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie 21 Psychotherapeuten. Die übrigen Anträge werden noch geprüft.

„Bayern nimmt dafür auch viel Geld in die Hand. Seit 2012 haben wir alleine in unserem Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung rund 87,75 Millionen Euro bereitgestellt – davon rund 7,75 Millionen Euro im bisherigen Jahr 2024“, sagte Gerlach.

dpa

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