Im südlichen Afrika kann jede zweite Frau nicht verhüten

Hannover – In Afrika südlich der Sahara kann jede zweite Frau, die eine Schwangerschaft verhindern möchte, nicht verhüten. Dadurch bekommen Frauen dort im Durchschnitt ein Kind mehr, als sie sich wünschen. Darauf hat die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des gestrigen Weltverhütungstags hingewiesen. Dabei ließe sich durch eine andere Verhütungspolitik das rasante Bevölkerungswachstum in der Region deutlich verlangsamen.
Aktuellen Prognosen der Vereinten Nationen zufolge wird sich die Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara von heute rund einer Milliarde Menschen bis 2050 voraussichtlich verdoppeln und bis 2100 fast vervierfachen.
„Frauen und Mädchen in Afrika südlich der Sahara können vor allem deshalb nicht verhüten, weil es an Aufklärung, bezahlbaren Verhütungsmitteln sowie einer guten Gesundheitsversorgung mangelt und sie oft keine oder sehr geringe Mitspracherechte bei der Familienplanung haben“, erklärte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.
Täglich würden in Entwicklungsländern 20.000 Mädchen unter 18 Jahren Mütter – oftmals ohne ein Recht auf Mitsprache. Könnten Mädchen und Frauen in der südlichen Sahararegion frei entscheiden, ob beziehungsweise wann und wie viele Kinder sie bekommen, würde die Bevölkerungszahl in der Region laut DSW im Jahr 2100 um 30 Prozent niedriger liegen, als derzeit prognostiziert wird.
Zahlreiche nichtstaatliche Organisationen engagieren sich beim jährlichen Weltverhütungstag, für eine bessere Sexualaufklärung und Empfängnisverhütung.
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