Immer mehr Ärzte im Förderprogramm Allgemeinmedizin

Berlin – Seit dem Start des überarbeiteten Förderprogramms für die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin nehmen jedes Jahr mehr Ärzte daran teil. Mittlerweile ist die angestrebte Marke von 5.000 Vollzeitstellen nahezu erreicht. Das zeigt der sechste Evaluationsbericht zur Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin, den die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) vorgestellt hat. Die Auswertung bezieht sich auf 2015.
Danach erhielten bundesweit insgesamt 5.395 Ärzte in Weiterbildung im ambulanten Bereich die Förderung. Allerdings arbeiteten viele von ihnen in Teilzeit, so dass die Zahl einem Vollzeitäquivalent von rund 3.023 Stellen entspricht. 71,25 Prozent von ihnen waren Frauen. Im Jahr 2010 beteiligten sich 3.258 Ärzte an dem Programm, das entsprach 1.809 Vollzeitstellen. Im vergangenen Jahr erhielten diese Ärzte in Weiterbildung Fördermittel von insgesamt rund 127 Millionen Euro. Diese wurden zur Hälfte von den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und den Krankenkassen getragen.
Im stationären Bereich erhielten insgesamt 2.810 Ärzte in Weiterbildung an 806 Kliniken die Förderung. Dies entspricht einem Vollzeitäquivalent von 1.714 Stellen. Im Jahr 2010 hatte es bei 1.173 Stellen gelegen. 2015 flossen rund 16,25 Millionen Euro an Fördermitteln in diesen Bereich.
Die Partner des Förderprogramms sind der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die KBV unter Beteiligung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) und der Bundesärztekammer (BÄK).
Sie ziehen ein positives Fazit der Evaluation: „Als besonders positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass die Anzahl der teilnehmenden Weiterbildungsstätten im Berichtsjahr um elf Prozent angestiegen ist und nunmehr 40 Prozent aller Krankenhäuser Weiterbildungsstellen im stationären Bereich für die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin zur Verfügung stellen“, so ihr Resümee.
Die im Jahr 2010 umgesetzten Veränderungen bei der Förderung hätten sich also bewährt. Das Jahr bezeichnet bei der Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin eine Zäsur. Seitdem erhält der weiterbildende Arzt 3.500 Euro monatlich, um Weiterbildungsassistenten in der Praxis zu bezahlen. Zuschläge in unterversorgten Bereichen sind möglich. Zuvor waren es nur 2.040 Euro. Im stationären Bereich beträgt die Förderhöhe von GKV und PKV im Berichtsjahr überwiegend 1.750 Euro.
Außerdem wurden Koordinierungsstellen auf Landesebene eingerichtet, die die angehenden Hausärzte bei der Organisation ihrer Weiterbildung unterstützen und zwischen Arztpraxen und Krankenhäusern vermitteln. Außerdem werden zusätzliche Weiterbildungskurse seither ebenfalls gefördert.
Die KBV hatte in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass diese Förderung der Weiterbildung zwar wichtig und sinnvoll sei, aber nicht ausreiche. „Der positive Trend, der den seit 1. Januar 2010 in Kraft getretenen strukturellen und finanziellen Änderungen zugeschrieben wird, erfährt mit den in 2015 in Kraft getretenen gesetzlichen Änderungen weitere Unterstützung“, schreiben die Projektpartner im neuen Evaluationsbericht mit Blick auf den neuen Paragrafen 75a im fünften Sozialgesetzbuch.
Danach können jährlich 7.000 allgemeinmedizinische Weiterbildungsstellen gefördert werden. Neben den Koordinierungsstellen gibt es die Möglichkeit, sogenannte Kompetenzzentren zu errichten, die sich mit zusätzlichen didaktischen Angeboten an Weiterbilder und Ärzte in Weiterbildung richten. Außerdem werden bundesweit auch 1.000 ambulante Weiterbildungsstellen in anderen Fachgebieten gefördert. Die Fördersumme steigt im ambulanten Bereich auf 4.800 Euro.
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