Vermischtes

Immer mehr Behandlungen und Todesfälle wegen Alzheimer

  • Dienstag, 19. September 2023
/Halfpoint, stock.adobe.com
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Wiesbaden – In Deutschland werden immer mehr Menschen mit der Diagnose „Alzheimer“ im Krankenhaus behandelt. Die Zahl der stationären Behandlungen wegen der unheilbaren Demenzerkrankung stieg binnen 20 Jahren um 82 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Rund 18.700 Patienten wurden demnach 2021 wegen Alzheimer in Kliniken hierzulande stationär behandelt; 2001 waren es noch 10.300 Patienten. Die Zahl der Todesfälle infolge von Alzheimer habe sich in der Zeit fast verdoppelt. Im Jahr 2021 starben an Alzheimer mehr als 9.200 Menschen in Deutschland. 2001 waren es noch 4.800 Todesfälle. Das ist ein Anstieg um 94 Prozent.

Zu berücksichtigen sei bei den Zahlen, dass entgegen dem langfristigen Trend die stationären Behandlungs­fälle in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Coronapandemie zurückgingen. 2019 hatte es noch 22.200 Alzheimerbehandlungsfälle gegeben.

„Die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte führten dazu, dass planbare Behandlungen verschoben wurden“, erläuterte das Bundesamt. Zudem hätten vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte vermieden.

Mit zunehmendem Alter steige das Risiko, an Alzheimer zu erkranken: 2021 waren neun von zehn Patienten 70 Jahre oder älter. Besonders häufig werden Erkrankte im Alter von 80 bis 84 Jahren wegen Alzheimer im Krankenhaus behandelt (5.600 oder 30 Prozent aller Fälle). 58 Prozent der Patienten waren Frauen, 42 Pro­zent Männer, so die Statistiker anlässlich des Welt-Alzheimertages am Donnerstag.

Der langfristige und deutliche Anstieg bei den Behandlungs- und den Todesfällen sei auch auf die Alterung der Bevölkerung in Deutschland zurückzuführen, erklärte das Bundesamt.

Im Zuge dieses demografischen Wandels wuchs die Zahl der Menschen ab 65 Jahren gegenüber 2001 um 31 Prozent auf 18,4 Millionen im Jahr 2021. Die Altersgruppe ab 80 Jahren sei im selben Zeitraum sogar um 88 Prozent auf 6,1 Millionen gewachsen.

kna

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