Ärzteschaft

Immer mehr Praxisgründer setzen auf Kooperationen

  • Mittwoch, 30. April 2014

Berlin/Düsseldorf – Jeder zweite Arzt in Deutschland, der sich niederlässt, setzt auf eine Kooperation. Regional und nach Fachgruppen betrachtet gibt es aber erhebliche Unterschiede. Das zeigt die aktuelle Existenzgründungsanalyse für Fachärzte der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI).

Danach dominiert im Osten mit 67,8 Prozent bei den Neugründungen die Einzelpraxis. Im Westen liegt sie mit 47,8 Prozent knapp hinter der Kooperation. „Der Osten ist eher ländlich geprägt. Deshalb funktioniert hier das Konstrukt der Einzelpraxis oft besser. Die Anzahl potenzieller Patienten im Einzugsgebiet der Praxis ist für eine Kooperation oft zu gering“, erläutert Georg Heßbrügge, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik bei der apoBank. Die Kooperation sei hingegen ein Modell, das in städtischen Gebieten mehr und mehr Einzug halte.

Anästhesisten, Neurologen und Orthopäden bei Kooperationen vorn
Am stärksten an einer gemeinsamen Berufsausübung interessiert sind Anästhesisten mit 77,6 Prozent bei den Neugründungen, Neurologen mit 70,5 Prozent und Orthopäden mit 70,4 Prozent. Es folgen Internisten (69,1 Prozent), Augenärzte (69 Prozent) und Chirur­gen (68,5 Prozent). „Bei Neurologen erleben wir derzeit einen Kooperationsboom“, so Heßbrügge. Die Kooperationsquote unter den bereits niedergelassenen Neurologen sei dagegen mit 29,2 Prozent noch vergleichsweise gering.

Die Analyse zeigt auch, wohin Fachärzte bevorzugt gehen. Ländliche Regionen spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle: Eine Praxis auf dem Land wählten 1,8 Prozent der Existenzgründer in den alten Bundesländern und 5,5 Prozent in den neuen. In die Großstadt mit 100.000 oder mehr Einwohnern zog es dagegen 55,9 Prozent der Existenzgründer im Westen und 36,9 Prozent im Osten.

Auf Bundesebene lässt sich laut der Analyse im Übrigen der Trend zu Feminisierung der Medizin (noch) nicht feststellen: Das Verhältnis von Männer und Frauen war nahezu ausgeglichen.

hil

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