Vermischtes

Immer mehr strahlungsarme Handys auf dem Markt

  • Donnerstag, 31. August 2017

Berlin – Welche Gesundheitsgefahren von den Strahlungen von Mobiltelefonen ausgehen, wird immer noch erforscht. Eine gestern veröffentlichte Übersicht des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), die um 170 neue Modelle ergänzt wurde, zeigt nun, dass der Anteil an strahlungsarmen Modellen gestiegen ist. Rechnet man alle älteren Modelle mit ein, liegt der Anteil strahlungsarmer Handys derzeit bei 40 Pro­zent. Unter den aktuellen Modellen beträgt der Anteil 55 Prozent.

„Obwohl Handys heute technisch immer mehr können, sind sie gleichzeitig strahlungs­ärmer geworden“, erklärte BfS-Präsidentin Inge Paulini. Dies zeige, dass technischer Fortschritt, Nutzerfreundlichkeit und Strahlenschutz „nicht im Widerspruch stehen“. Sie wies zugleich darauf hin, dass die steigende Zahl von Anwendungsmöglichkeiten auch zu einer intensiveren Nutzung von Mobiltelefonen führen könnte. Das BfS rät daher aus Vorsorgegründen zu einem umsichtigen Umgang mit dem Handy.

Mehr als 3.000 Geräte erfasst

Seit 2002 erhebt das BfS in regelmäßigen Abständen die Strahlungswerte der auf dem deutschen Markt verfügbaren Mobiltelefone und veröffentlicht die Angaben im Inter­net. Aktuell werden dort knapp 3.000 Geräte von mehr als 70 Herstellern aufgelistet, darunter auch Tablets und ältere Modelle, die inzwischen gar nicht mehr produziert werden.

Als strahlungsarm gelten Geräte, die beim Telefonieren am Kopf einen maximalen SAR-Wert von 0,6 Watt pro Kilogramm nicht überschreiten. SAR steht für Spezifische Absorp­tionsrate und ist ein Maß für die vom Körpergewebe aufgenommene Hoch­frequenzenergie bei der Nutzung von Mobiltelefonen. Um gesundheitliche Wirkungen hochfrequenter Felder auszuschließen, soll dieser Wert nicht mehr als zwei Watt pro Kilogramm betragen. Gängige Geräte erzeugen beim Telefonieren deutlich niedrigere Werte.

Die Auswirkungen der Handynutzung auf die Gesundheit werden seit Langem disku­tiert. In Studien konnte bislang kein erhöhtes Risiko etwa für Hirntumoren oder Tumoren des Hörnervs nachgewiesen werden. Auch in anderen Studien zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Handynutzung und dem Risiko, an Krebs zu erkranken. Wie sich Mobilfunk langfristig auf die Gesundheit auswirkt, ist aber noch unklar.

afp

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