Politik

Immer mehr Universitätskliniken in den roten Zahlen

  • Donnerstag, 2. Oktober 2014

Bonn – Immer mehr Universitätskliniken in Deutschland rutschen nach Darstellung von Hochschulmedizinern in die roten Zahlen. Die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin (AG Med) bekräftigte deshalb am Mittwoch in Bonn ihre Forderung nach Einführung eines Systemzuschlags für diese Kliniken. Das bisher auf Fallpauschalen basierende Vergütungssystem (DRG) für Krankenhäuser allein werde weder den Besonderheiten noch den besonderen Aufgaben sowie Kosten der Universitätskliniken gerecht, heißt es. Die Krankenhäuser an den Universitäten müssten „als Maximalversorger Sonderaufgaben in Forschung, Lehre und Weiterbildung schultern”.

Nach einer Umfrage des Verbands der Universitätskliniken rechnen 19 von 33 Kliniken damit, das Geschäftsjahr mit einem Minus abzuschließen. Nur noch fünf Universitäts­kliniken erwarten einen positiven Abschluss.

Nach Darstellung der AG Med gibt es aus Bund und Ländern unterschiedliche Signale: Während Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) und die Wissenschafts­minister der Länder die Einführung eines Systemzuschlags grundsätzlich befürworteten, lehnten Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und die Gesundheitsminister der Länder einen solchen Schritt bislang ab. Sie wollten stattdessen das DRG-System weiter ausbauen.

„Die Gesundheitsminister dürfen aber nicht auf halber Strecke stehen bleiben”, erklärte dazu die AG Med. Eine bessere Vergütung der Aufgaben der Universitätsklinika sei dringend notwendig. Darüber hinaus müssten für schwierige Krankheitsbilder, die hohe Kosten verursachen und nicht durch Fallpauschalen sachgerecht abgebildet werden können, umgehend „gesonderte Vergütungsmöglichkeiten eingeführt werden, wie es im Koalitionsvertrag vereinbart wurde.”

kna

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