Ärzteschaft

Impfbereitschaft unter Ärzten und Pflegekräften gestiegen

  • Donnerstag, 11. März 2021

Berlin – Die Impfbereitschaft unter Ärzten und Pflegekräften, die vor allem auf den Intensivstationen tätig sind, ist zwischen Dezember und Februar von 65 Prozent auf mehr als 75 Prozent gestiegen. Das zeigt eine erneute Umfrage der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallme­dizin (DIVI) sowie der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin (DGIIN) unter 3.501 Personen.

„Die Impfbereitschaft ist insbesondere im Vergleich zur Influenza als sehr hoch einzustufen“, sagte Uwe Janssens, Past-Präsident der DIVI und Initiator beider Umfragen. „Der Beginn der Impfung hat dazu ge­führt, dass die Bereitschaft noch weiter gestiegen ist.“

Die Daten zeigen laut DIVI aber auch, dass vor allem junge Frauen in der Pflege noch zögern und skep­tisch sind oder eine Coronaimpfung ablehnen. „Hier müssen wir mit aller Entschiedenheit und mit einer Stimme Fehlinformationen über Wirksamkeit und Entwicklung der verfügbaren Impfstoffe richtigstellen sowie Sachlichkeit in die aktuell kontrovers geführte Debatte durch präzise und transparente Informa­tion einbringen“, so Janssens.

DGIIN-Präsident Christian Karagiannidis betonte, es bestünden zum Teil noch Zweifel an der Sicherheit der Impfung insbesondere im Langzeitverlauf. Das müsse man versuchen in den kommenden Wochen auszuräumen, da das medizinische Personal eine wichtige Vorbildfunktion für die Bevölkerung habe.

Bernd Salzberger, Bereichsleiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Regensburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, wies darauf hin, dass gerade auf der Intensivstation tätige Ärzte und Pflegekräfte ein erhöhtes Infektionsrisiko auf Grund der Kontakte zu COVID-19 Patienten haben. Diese seien insbesondere in Gebieten einer hohen Prävalenz oft asymptomatisch infiziert. Das könne somit zur Virusverbreitung in den Einrichtungen des Gesundheitswesens beitragen.

Die aktuell sehr öffentlich und polarisierend geführte Diskussion um die Wirksamkeit der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe, aber auch um die Nebenwirkungen, schlägt sich nach Auffassung der Autoren wohl auch in den Ergebnissen der Februarumfrage nieder.

Demnach wollen sich nur 27 Prozent der Befragten mit dem Präparat von Astrazeneca impfen lassen, 34 Prozent waren sich unsicher und 38 Prozent votierten gegen eine Impfung mit diesem Impfstoff. 66 Pro­zent der Befragten würden eine freie Wahl des Impfstoffes bevorzugen, nur für 24 Prozent war eine freie Impfstoffwahl unerheblich.

may/EB

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