Impfmitarbeiter in Guatemala angegriffen, 50 Vakzindosen zerstört

Maguilá – Dorfbewohner in Guatemala haben eine Impfkampagne gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 gewaltsam unterbrochen und 50 Impfdosen zerstört. Ein etwa zehnköpfiges Team des Gesundheitsministeriums wurde vorgestern in dem Ort Maguilá geschlagen und mehrere Stunden lang festgehalten, wie das Ministerium mitteilte.
Die Bewohner drohten demnach damit, sie zu lynchen – die Lokalverwaltung musste vermitteln. Die aufgebrachte Menge warf den Angaben zufolge die Fläschchen mit dem Vakzin auf den Boden und zerbrach diese, unter anderem mit Steinen.
Die Bewohner von Maguilá, das zur zentralguatemaltekischen Gemeinde Fray Bartolomé de las Casas gehört, hätten sich zuvor organisiert, um die Impfkampagne zu verhindern, hieß es. Sie lehnten es ab, dass dort gegen das Coronavirus geimpft werde – warum, wurde nicht mitgeteilt.
In Guatemala, mit etwa 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas, wird Gesundheitspersonal in entlegene Gebiete geschickt – manchmal zu Fuß. Die Mitarbeiter sollen die ländliche, zu einem großen Teil indigene Bevölkerung impfen beziehungsweise überzeugen, sich impfen zu lassen.
In manchen Gemeinden – auch im angrenzenden Süden Mexikos – gab es bereits Widerstand, etwa wegen kultureller oder religiöser Überzeugungen, oder auch aufgrund von Gerüchten. Erst rund 14 Prozent der der Bewohner Guatemalas sind bisher vollständig geimpft.
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