Ausland

Impfmitarbeiter in Guatemala angegriffen, 50 Vakzindosen zerstört

  • Mittwoch, 6. Oktober 2021
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Moises Castillo
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Moises Castillo

Maguilá – Dorfbewohner in Guatemala haben eine Impfkampagne gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 gewaltsam unterbrochen und 50 Impfdosen zerstört. Ein etwa zehnköpfiges Team des Gesundheitsminis­teriums wurde vorgestern in dem Ort Maguilá geschlagen und mehrere Stunden lang festgehalten, wie das Ministerium mitteilte.

Die Bewohner drohten demnach damit, sie zu lynchen – die Lokalverwaltung musste vermitteln. Die auf­gebrachte Menge warf den Angaben zufolge die Fläschchen mit dem Vakzin auf den Boden und zerbrach diese, unter anderem mit Steinen.

Die Bewohner von Maguilá, das zur zentralguatemaltekischen Gemeinde Fray Bartolomé de las Casas ge­hört, hätten sich zuvor organisiert, um die Impfkampagne zu verhindern, hieß es. Sie lehnten es ab, dass dort gegen das Coronavirus geimpft werde – warum, wurde nicht mitgeteilt.

In Guatemala, mit etwa 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas, wird Ge­sundheitspersonal in entlegene Gebiete geschickt – manchmal zu Fuß. Die Mitarbeiter sollen die ländl­iche, zu einem großen Teil indigene Bevölkerung impfen beziehungsweise überzeugen, sich impfen zu lassen.

In manchen Gemeinden – auch im angrenzenden Süden Mexikos – gab es bereits Widerstand, etwa we­gen kultureller oder religiöser Überzeugungen, oder auch aufgrund von Gerüchten. Erst rund 14 Pro­zent der der Bewohner Guatemalas sind bisher vollständig geimpft.

dpa

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