Ausland

Impfstoff: Europäische Kommission sichert 300 Millionen Dosen von Moderna

  • Dienstag, 2. März 2021
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton /picture alliance, Aris Oikonomou
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton /picture alliance, Aris Oikonomou

Brüssel – Die Europäische Kommission hat einen Vertrag über die Abnahme von 300 Millionen zusätzli­chen Impfstoff-Dosen des US-Herstellers Moderna unterzeichnet. Das gab EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf Twitter bekannt.

Den Weg für die Vertragsunterzeichnung hatte die Kommission bereits Mitte Februar frei gemacht. Ins­ge­samt stehen den EU-Mitgliedern damit 460 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs zur Verfügung. Ein Teil der bereits im vergangenen Jahr vereinbarten 160 Millionen Dosen wurde bereits ausgeliefert.

Weitere 150 Millionen Dosen aus dem jetzt geschlossenen Vertrag sollen ab dem dritten und vierten Quartal dieses Jahres bereit stehen. Die Option für nochmals 150 Millionen Dosen gilt erst für das Jahr 2022.

„Es ist gut, dass die Europäische Kommission bei Moderna jetzt nochmal etwas nachbestellt hat. Der Ver­trag wird helfen sicherzustellen, dass wirklich jeder Europäer bis zum Ende des Sommers ein Impf­angebot bekommen hat“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Christdemokraten (EVP) im Europäischen Parlament, Peter Liese, in einer Mitteilung.

Wichtig sei auch, dass Moderna als mRNA-Impfstoff sehr zügig angepasst werden könne, „wenn der Ur­sprungsimpfstoff gegen Mutationen nicht mehr wirksam ist und deshalb vielleicht im Herbst eine dritte Impfung notwendig ist“.

Spätestens im vierten Quartal habe Europa dann die Möglichkeit, auch andere Teile der Welt mit Impf­stoff zu versorgen, so Liese. Auch hier spielten mRNA-Impfstoffe die größte Rolle. Um kurzfristig die Impfgeschwindigkeit in Deutschland und der EU zu verbessern, hält der Mediziner allerdings andere Maßnahmen für notwendig.

„Ich rechne sehr zügig, wahrscheinlich Mitte März, mit einer Zulassung des Impfstoffs von Johnson & Johnson in der Europäischen Union“, so Liese. „Es muss aber auch klar sein, dass der Impfstoff dann wie im Fall von Moderna und BioNTech unmittelbar nach der Zulassung geliefert wird.“

Zudem müsse auch mit dem Impfstoffhersteller Novavax ein Vertrag geschlossen werden. Die EU ist derzeit noch in Verhandlungen mit der US-Firma. Nach Angaben der Kommission wurden im Dezember Gespräche über eine Lieferung von 100 Millionen sowie die Option auf weitere 100 Millionen Dosen abgeschlossen.

alir

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