In der Hauptstadt fehlen Haus- und Fachärzte
Berlin – Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat in Berlin den hausärztlichen Bereich sowie einige Facharztbereiche entsperrt. Konkret sollen in Berlin 74 Sitze neu geschaffen werden: zehn für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, vier für Anästhesisten, neun für Gynäkologen, vier für Urologen und 47 für Hausärzte.
„Statt einer Überversorgung herrscht eine Unterversorgung. Insbesondere gilt das für die Versorgung an Hausärzten“, verweist Uwe Kraffel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin auf neu ermittelte Bedarfszahlen. Dieser alarmierende Zustand müsse schnellstmöglich abgeschafft werden.
Ärzte und Psychotherapeuten können sich nur neu niederlassen oder anstellen lassen, wenn es einen freien Arztsitz in einem nicht überversorgten Fachgebiet gibt. Ob ein Bereich für eine Niederlassung oder Anstellung „offen“ oder "gesperrt" ist, legt der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen jährlich fest. Die KV Berlin hatte die bisherige, aus dem Jahr 1992 stammende Bedarfsplanung bereits seit Jahren als überholt kritisiert und eine Überarbeitung gefordert. „Durch die Neuregelung der Bedarfsplanung ist die beharrlich von Krankenkassenvertretern wiederholte These der vermeintlichen Überversorgung in Ballungsräumen zu Recht ad absurdum geführt", so KV-Chef Kraffel.
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