Ausland

Indien kritisiert WHO-Schätzungen zu Toten durch Pandemie

  • Freitag, 6. Mai 2022
/picture alliance, NurPhoto, Nasir Kachroo
/picture alliance, NurPhoto, Nasir Kachroo

Neu Delhi – Nach der Veröffentlichung von Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Todes­fällen durch die Coronapandemie hat Indien diese heftig kritisiert.

Laut den WHO-Schätzungen kostete die Pande­mie 2020 und 2021 in Indien 4,7 Millionen Menschen das Le­ben – rund zehn Mal so viele wie dies offizielle indische Coronatodeszahlen angeben. Laut WHO ereignete sich knapp jeder dritte Todesfall im Zusammenhang mit der Pandemie weltweit in Indien.

Das indische Gesundheitsministerium nannte in einer Mitteilung die Methodik für die Schätzungen „fragwür­dig“ und kritisierte, dass die WHO solche Bedenken nicht angemessen berücksichtigt hätte.

Da indische Behörden „authentische Daten“ zu Geburten und Todesfällen veröffentlichen würden, sollten für das Land keine mathematischen Modelle genutzt werden, um Übersterblichkeit zu berechnen, hieß es. Das Land bezweifelt auch, dass die Methodik bei einem Land wie Indien mit 1,3 Milliarden Einwohnern funktio­nie­re.

Vor einem Jahr erlebte Indien eine besonders schlimme Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante. Die Bilder von überfüllten Krematorien und Krankenhäusern gingen um die Welt.

Die Zahl der WHO umfasst sowohl verstorbene Coronainfizierte als auch Menschen, die vermutlich infiziert aber nicht getestet waren sowie Menschen mit anderen Krankheiten oder Verletzungen, die wegen der Über­lastung der Gesundheitssysteme nicht rechtzeitig behandelt werden konnten.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung