Infektiologen erwarten 2012 nur milde Grippewelle
Rostock – Entwarnung für die nächste Grippesaison hat das Institut für Tropenmedizin und Infektiologie an der Universitätsmedizin Rostock gegeben. „Eine kommende Epidemie wird vermutlich in abgeschwächter Form ablaufen“, sagte dessen Direktor Emil Reisinger. Grund dafür sei unter anderem, dass der Schweinegrippevirus H1N1 gegen den viele Menschen bereits geimpft seien, wieder zirkulieren werde. „Viele Menschen haben die Erkrankung bereits durchgemacht und ein Großteil hat sich impfen lassen“, sagt er. Deshalb gebe es in der Bevölkerung bereits einen beträchtlichen Schutz.
Auch in den vergangenen zwei Jahren sei die Grippeepidemie relativ mild verlaufen. „Vor der Schweinegrippe hatten wir jährlich zwischen 10.000 bis 20.000 Grippetote in Deutschland“, sagte Reisinger. Im vergangenen Jahr waren es weniger als 5.000. „Wenn die Leute sich weiterhin so konsequent impfen lassen, erwarten wir eine milde Grippewelle“, sagte er. Allerdings könne durch eine Punktmutation oder durch weitere genetische Veränderungen ein neues Virus auftreten. „Dann hätten wir eine andere Situation“, so der Infektiologe.
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