Medizin

Inhaltsstoff von Erbeeren könnte Alzheimer entgegenwirken

  • Montag, 24. Juli 2017
Erdbeeren und anderen Früchte enthalten das Flavonoid Fisetin. /frosiu, stock.adobe.com
Erdbeeren und anderen Früchte enthalten das Flavonoid Fisetin. /frosiu, stock.adobe.com

La Jolla – Der gelbe Farbstoff Fisetin, der auch in Erdbeeren nachweisbar ist, könnte dabei helfen die Entwicklung von Alzheimer zu verhindern. Das zeigen Versuche mit Mäusen über die Forscher um Pamela Maher vom Salk Institute for Biological Studies in La Jolla in The Journals of Gerontology Series A berichten (2017, DOI: 10.1093/gerona/glx104).

Forscher gehen davon aus, dass Alzheimer eine multifaktorielle Erkrankung ist, bei der nicht nur genetische und Umweltfaktoren eine Rolle spielen, sondern auch der natürliche Prozess der Zellalterung. Stoffe, die diesen Alterungsprozess verlangsamen, könnten daher auch präventiv gegen Alzheimer wirken. Die Autoren der Studie wussten aus Vorstudien, dass Fisetin, ein Flavonoid, welches antioxidativ wirkt und in einer Reihe von Früchten vorkommt, solch eine Verlangsamung des Alterungsprozess bewirken könnte. Sie wollten den Effekt der Substanz daher im Tierversuch testen.

Sie benutzten für ihren Versuch ein Tiermodell mit Mäusen, die auf Grund eines genetischen Schadens schneller altern. Bei diesen Tieren entsteht oft vorzeitig bereits nach zehn Monaten Lebensdauer eine sporadische Alzheimererkrankung.

Fisetin hält Mäuse kognitiv fit

Sie teilten die Tiere in zwei Gruppen ein. Die Experimentalgruppe erhielt ab dem dritten Monat Futter, dem Fisetin beigemischt wurde, während die Kontrollgruppe kein zusätzliches Fisetin zugefüttert wurde. Der Versuch dauerte bis zum zehnten Lebensmonat der Mäuse. Die Forscher kontrollierten regelmäßig den kognitiven und physischen Zustand der Mäuse. Sie bestimmten zusätzlich Marker im Serum, die den Stress- und Entzündungslevel anzeigten.

Nach den zehn Monaten konnte die Forscher ein Resümee ziehen: Fisetin senkte die Stress und Entzündungswerte deutlich. Weiterhin zeigte die Fisetin-Gruppe eine signifikant bessere kognitive Leistung. Der Unterschied war so immens, dass der kognitive Zustand den der drei Monate alten Mäuse entsprach. Die unbehandelte Gruppe zeigte eher einen kognitiven Zustand, wie eine zwei Jahre alte Maus, die nicht vorzeitig altert. In angefertigten Hirnschnitten zeigte sich in der unbehandelten Kontrollgruppe eine stärkere Entzündungsreaktion. Allerdings bleibt ungewiss, ob der Effekt sich auch am Menschen reproduzieren lässt.

hil

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